Die Grünen begrüssen die Praxisänderung der Stadt Zürich, zukünftig grundsätzlich keine Veloführungen mehr auf dem Trottoir anzuordnen. Diese Praxisänderung ist nicht nur aus juristischen Gründen längst überfällig. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Velofahrenden und FussgängerInnen ist zu gross, um diese beiden Gruppen konfliktfrei mischen zu können. Erschwerend kommen noch die technischen Erneuerungen der letzten Zeit mit E-Bikes und anderen elektrobetriebenen Fahrzeugen hinzu.

Die Praxisänderung darf aber auf keinen Fall dazu führen, dass die bereits schon existierende, aber immer noch hochgradig lückenhafte Veloinfrastruktur abgebaut wird. Sie soll vielmehr dazu führen, dass das Velo in Zukunft als eigenständiges Verkehrsmittel mit einer eigenständigen Infrastruktur versorgt wird. Es braucht durchgehende und separierte Velorouten, damit auch Velofahrende sicher durch den Stadtverkehr kommen. Der beschränkte Platz kann kein Argument gegen eine qualitativ hochwertige Veloinfrastruktur sein. Die Bevölkerung hat in diversen Volksabstimmungen klar signalisiert, dass die Infrastruktur für ÖV, FussgängerInnen und Velofahrenden gegenüber dem motorisierten Individualverkehr zu priorisieren ist. Der Platz ist vorhanden, wenn man gewillt ist, Parkplätze und unnötige Doppelspuren bei Bedarf aufzuheben.

Bis die notwendigen Infrastrukturen realisiert sind, wäre es aber am Stadtrat, mit der Signalisation von Tempo 30 die Sicherheit der Velofahrenden zu verbessern. Diese Massnahme wird auch vom Bundesgericht im Zusammenhang mit den Lärmsanierungen unterstützt. Der Stadtrat hat bisher leider nur in Ausnahmefällen von dieser Lärmschutz- und Verkehrssicherheitsmassnahme Gebrauch gemacht.