Aus der Krise (noch) nichts gelernt - GRÜNE Kanton Zürich

Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich zur Medienkonferenz zum «Flughafenbericht 2019»

Abwarten und aussitzen bis es weitergeht wie bisher: die Berichte zum Flughafen von Volkswirtschaftsdirektion, Flughafen AG und der Fluggesellschaft Swiss an der heutigen Medienkonferenz zeigen: weder die Corona- noch die Klimakrise haben bei der Flugindustrie zu strategischem Umdenken geführt. Für die GRÜNEN ist klar: jetzt ist Zeit für die Umschulung des Personals.

Flughafen-CEO Stephan Widrig hält weiter an den Ausbauplänen des Flughafens fest und dies, obwohl das Passagieraufkommen, wie er sagte, um 10 Jahre zurückgefallen sei. Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh redet dem Drehkreuz in Zürich das Wort und hat immer noch das Wachstum des Flugbetriebs vor Augen. Und Swiss-CEO Thomas Klühr erachtet die Klimakrise als grösste Herausforderung für die Flugindustrie und verweist dabei auf die «Synthetic Fuels», deren Produktion im grossen Massstab völlig ungewiss ist. Von einem strategischen Umdenken war an der heutigen Medienkonferenz nichts zu bemerken: als hätten die Corona- und die Klimakrise keine mittel- bis langfristigen Auswirkungen.

Umschulungen fördern und Bahn ausbauen!

Mit Blick auf die Unwägbarkeiten der Zukunft der Luftfahrt, ist es an der Zeit, dass Regierungsrätin Walker Späh das Heft in die Hand nimmt und mit der Förderung von beruflichen Umschulungen für Mitarbeitende der Flugindustrie beginnt: Sie sollen bei einem Stellenabbau in aufsteigende, klimaverträgliche Branchen wechseln können.
Eine zögerliche Haltung in dieser Angelegenheit schadet der Zürcher Volkswirtschaft.
Ebenso verlangen die GRÜNEN, dass die Volkswirtschaftsdirektion sich dafür einsetzt, dass die internationalen Bahnverbindungen von und nach Zürich deutlich ausgebaut werden und dass das Nachtzug-Angebot der stark wachsenden Nachfrage nach klimafreundlichem Reisen angepasst wird.

ZFI-Richtwert einhalten

Die GRÜNEN anerkennen indes, dass sich der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) 2019 um 3% verbessert hatte. Damit lag er allerdings immer noch 24% über den rechtlichen Vorgaben. Da der Flugbetrieb im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 70% Prozent eingebrochen ist, muss das Ziel nun sein, dass der ZFI-Richtwert in Zukunft auf keinen Fall mehr überschritten wird.