Die Stadt Zürich will ein neues Kongresshaus. 2016 haben 74.8 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Ja gesagt. Ein klares Ergebnis, welches wir auch beim heutigen Zusatzkredit im Hinterkopf behalten sollen. Auch wir Grünen standen hinter diesem städtischen Projekt, das vor allem durch seine Schlichtheit und gute Einbettung ins Stadtbild besticht. Dem Zusatzkredit in der vorliegenden Weisung, hätten wir aus die-sem Grund, wie vom Stadtrat beantragt, zugestimmt. Leider wurde der Zusatzkredit aus verschiedenen Gründen nötig. In der Kommissionsarbeit zeichnete sich jedoch be-reits früh ab, dass für die stadträtliche Weisung keine Mehrheit gefunden werden kann. Aus diesem Grund beteiligen wir uns an einem Kompromissantrag.

Beim Umbau und der Instandsetzung von Kongresshaus und Tonhalle gab es aufgrund der alten und unterschiedlichen Bausubstanz einige Überraschungen und Pannen. Dies führte zu Planungsänderungen, Verzögerungen und letztendlich auch zu dieser zusätzlichen Weisung. Es lehrt uns, dass alte Gebäude umzubauen ein grosses Planungsrisiko mit sich bringt und dass gerade im Falle eines solchen Unterfangens bei der Projektie-rung grosszügiger gerechnet werden muss. Denn wäre der Baukredit 2016 mit genügend Reserven eingegeben worden, müssten wir dieses Geschäft heute nicht diskutieren und hätten wir uns auch die Arbeit in gleich drei Kommissionen ersparen können.

Es ist nun aber richtig, wenn nochmals Geld in die Hand genommen wird, um den Umbau seriös zu beenden. Ein Baustopp, den einige bürgerliche Fraktionen mit ihrem Verhalten hier in Kauf nehmen, würde in ein unwürdiges Fiasko führen.

Bei der vorliegenden Weisung handelt sich um einen Zusatzkredit, der als Reserve gedacht ist, damit die Bauphase ohne Risiken abgeschlossen werden kann. Es scheint so, als wäre während der Behandlung der Weisung vergessen gegangen, dass es sich um eine Reserve handelt. Vor diesem Hintergrund ist es umso absurder, wenn GLP und FDP den Betrag kürzen wollen und die SVP sich in die Enthaltung flüchtet. Damit gefährden sie ein ausgewogenes Projekt. Heute können wir darum froh sein, dass die Stadt 2016 ein Projekt ausarbeitete, das auf unnötigen Luxus und bürgerliche Kongresshausträume verzichtete. So hält sich der heute zu begrenzende Schaden arg in Grenzen. Die Grünen haben sich damals geschlossen gegen das milliardenschwere Kongresshausprojekt von Moneo gewehrt, wäre dieses Projekt durchgekommen, würden wir heute über ganz andere Beträge sprechen.