Einkaufszentren nur mit genügender ÖV-Erschliessung
Kommunale Nutzungsplanung: Dank Einwendungen des Kantons und der Grünen Winterthur wird künftig auch für Einkaufszentren an peripheren Stadtlagen zwingend eine genügende ÖV-Erschliessung zu realisieren sein. Alle Autoparkplätze müssen bewirtschaftet werden.
Dank Einwendungen des Kantons und der Grünen Winterthur wird künftig auch für Einkaufszentren an peripheren Stadtlagen zwingend eine genügende ÖV-Erschliessung zu realisieren sein. Alle Autoparkplätze müssen bewirtschaftet werden.
Die Grünen Winterthur begrüssen die revidierte Fassung des Revisionspaketes zur kommunalen Nutzungsplanung. Insbesondere dass die Positivplanung für SVN-Gebiete (stark verkehrserzeugende Nutzungen, wie z.B. Einkaufszentren) so angepasst wurde, dass Kunden und Kundinnen ohne Auto nicht benachteiligt werden. Wir werden uns im Gemeinderat dafür einsetzen, dass diese so festgesetzt werden kann.
Der Kanton setzte weiterhin auch völlig zu Recht durch, dass die Bewirtschaftung der Parkplätze von SVN-Anlagen zwingend und lenkungswirksam vorgeschrieben sein muss. Damit wird einerseits sichergestellt, dass Einkaufszentren einander nicht gegenseitig mit Gratisparkplätzen die Kundschaft abstreitig machen können und andererseits wird umgesetzt, dass der Anreiz, vermehrt auf andere und umweltfreundlichere Verkehrsträger umzusteigen, in der ganzen Region gleichmässig wirken kann.
Diese Korrekturen weisen alle in die Richtung einer konsequenten Verkehrspolitik, wie sie mit den vorliegenden Gesamtverkehrskonzepten (kantonal, regional und kommunal) sowie dem kommunalen Verkehrsrichtplan-Eintrag zur Modalsplitverschiebung in den letzten Jahren immer wieder bestätigt wurden. Das Ziel ist zum einen die mittel- bis langfristige Reduktion beim CO2-Verbrauch, zum anderen eine deutliche Transporteffizienzsteigerung in der Verkehrsabwicklung. Massnahmen wie die regionale Verkehrssteurung sowie eine gewisse Beschränkung der Parkplätze (neue Parkplatz-Verordnung) im innerstädtischen Gebiet gehören integral ebenfalls zu dieser Strategie. Jetzt einfach einen Baustein davon (Parkplätze) herauszuschlagen (wie das in Winterthur von der Wirtschafts- und Autolobby angestrebt wird) ist unverständlich und kontraproduktiv. Es widerspricht zudem auch allen übergeordneten Zielen einer zukunftsfähigen Gesamtentwicklung. Es gibt keinerlei Hin- oder Beweise, dass eine Region deshalb wirtschaftlichen Schaden nehmen würde, im Gegenteil: Ein gut funktionierendes Verkehrssystem und eine hohe Lebensqualität sind der beste Garant für eine prosperierende Regionalentwicklung. Beides wird durch die Überflutung unserer Strassen mit ineffizientem automobilen Einkaufs- und Pendlerverkehr stark gefährdet.
Reto Diener, Gemeinderat