Atompolitik
Es ist eingetreten, was nicht eintreten darf. Es ist eingetreten, was seit Tschernobyl befürchtet wurde, dass es irgendwann wieder eintreten wird. Nun hat die Katastrophe 25 Jahre nach den UkrainerInnen und WeissrussInnen auch die JapanerInnen ereilt. Eine menschliche Katastrophe sondergleichen.
Die Atomenergie ist eine unverantwortbare, nicht beherrschbare Technologie. Wir müssen aus deren Nutzung so schnell wie möglich aussteigen. Das war und ist schon immer unsere Position, seit November 2008 zum Glück auch diejenige der Stadt Zürich, ihrer Bevölkerung und die Strategie unseres stadteigenen Elektrizitätswerks. Mehr denn je geht es für die Stadt Zürich nun darum, ihren Einfluss geltend zu machen, dass dort wo wir noch an Atomkraftwerken beteiligt sind, auf eine schnellstmögliche Stilllegung hin zu arbeiten ist.
Der Kanton Zürich und sein Elektrizitätswerk EKZ setzen hingegen auch in Zukunft auf Atomenergie. Im November 2010 veröffentlichte der Regierungsrat des Kantons Zürich den Energieplanungsbericht 2010. Dieser setzt für die zukünftige Stromversorgung auf neue Atomkraftwerke. Dieser Energieplanungsbericht 2010 ist seit dem vergangenen Wochenende Makulatur.
Die Politik des Kantons muss sich angesichts des katastrophalen Atomunfalls im Atomkraftwerk Fukushima schnellstmöglich ändern. Es braucht einen Kurswechsel, hin zu einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Stromversorgung.
Vor wenigen Wochen lancierten Personen aus diversen Parteien in einer breiten links-grün-mitte Koalition die kantonale Volksinitiative „Strom für morn“. Erst vor zwei Wochen gingen die Unterschriftenbogen hier durch diese Reihen. Wir sind froh darüber, diese Initiative vor dem Atomunfall in Japan lanciert zu haben.
Ausserdem reichen die Grünen heute einen Beschlussesantrag für eine Behördeninitiative ein, welche den Kanton zu einer energiepolitischen Kehrtwende auffordert. Auch der Kanton Zürich muss eine Strategie zum schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie ausarbeiten.
Rückfragen:
Markus Knauss, Fraktionspräsident, 079/642 27 29
Bernhard Piller, Gemeinderat, 079 / 823 64 93