Verlängerung der Flugpisten 28 und 32 – Unverständlicher Entscheid: Als gäbe es keine Corona- und keine Klimakrise
Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich zur Verlängerung der Flugpisten 28 und 32 am Flughafen Zürich
Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich zur Verlängerung der Flugpisten 28 und 32 am Flughafen Zürich
Die Pläne zur Verlängerung der Pisten 28 und 32 zeigen, dass sowohl die Flughafen Zürich AG als auch der Regierungsrat aus den Krisen nichts gelernt hat. Für die GRÜNEN ist klar: die Zeit für Ausbauphantasien am Flughafen ist definitiv vorbei.
«Die Corona-Krise hat die Entwicklung der Passagierzahlen um mindestens zehn Jahre zurückgeworfen», sagte Flughafen-CEO Stefan Widrig im Dezember an der Medienkonferenz zum Flughafenbericht. Dessen ungeachtet will die Flughafen Zürich AG (FZAG) nun die Pisten 28 und 32 verlängern. Vorgebracht werden die Flugsicherheit und die Betriebsstabilität. Beides hängt jedoch in erster Linie von der Zahl der Flugbewegungen ab. Mit den Pistenverlängerungen würde vor allem auch die Zahl der möglichen Flugbewegungen erhöht.
Aus den Krisen nichts gelernt
Solche Pläne missachten sowohl die Corona- als auch die Klimakrise. Die GRÜNEN sind geradezu empört darüber, dass man bei der FZAG und in der Volkswirtschaftsdirektion derart wenig gelernt hat. Die GRÜNEN lehnen die Pistenverlängerung ohne Wenn und Aber ab. Die Passagierzahlen liegen heute auf einem historischen Tief. Der Home Carrier, die Swiss, hat Anfang Mai angekündigt 650 Stellen zu streichen und 15 Flugzeuge abzustossen.
Angesichts der Klimakrise auf ein künftiges Wachstum des Flugbetriebs über das Niveau von 2019 zu spekulieren, ist ökologisch falsch und in wirtschaftlicher Hinsicht fragwürdig. Zudem hat das vergangene Corona-Jahr gezeigt, dass der Flughafen seiner Aufgabe für den Wirtschaftsstandort auch mit reduzierten Flugbewegungen bestens nachleben kann.
Strategisches Umdenken dringend nötig
Der Flugverkehr verursacht 20 Prozent des schweizweiten Ausstosses an Klimagasen. Die Klimakrise hätte längst zu einem strategischen Umdenken bei der FZAG führen müssen. Aber auch die Volkswirtschaftsdirektion muss sich endlich von den Ausbauphantasien in Kloten lösen und ihre Energie jetzt dafür einsetzen, dass die betroffenen Flughafen-Angestellten umgeschult werden und in klimaverträglichen Bereichen des Verkehrs eine Beschäftigung finden. Parallel dazu müssen die internationalen Zugsverbindungen weiterentwickelt und das Nachtzug-Angebot ausgebaut werden.