Gemeinsame Fraktionserklärung von Grünen, CSP, AL, Gründliberalen und SP

Heute jährt sich der Jahrestag der Reaktorkatastrophen von Fukushima zum zweiten Mal. Was vorstellbar war, ist eingetroffen. Nach Tschernobyl hat ein zweites Mal entsetzliches Leid mit radioaktiver Verseuchung aus zivil genutzter Atomkraft stattgefunden.

Der Mythos der sicheren und sauberen Energieversorgung mit Atomenergie ist Vergangenheit. Menschen und Kulturen erklären in Mythen ihr Welt- und Selbstverständnis. Dieses Welt- und Selbstverständnis bestand darin, dass man den grössten anzunehmenden Unfall beherrschen könne. Dem ist nicht so.

Zwei Jahre nach den Reaktorkatastrophen von Fukushima erleben wir, dass die Energiewende zerredet wird. Die Bedenkenträger aller Art versuchen, eine klare Strategie zum Ausstieg aus der Atomkraft zu verzögern und entwerfen allerlei Katastrophenszenarien. Fukushima hat aber das Katastrophenszenario eines Reaktorunfalls in der Schweiz vor Augen geführt. Die Stresstests haben erschreckende Sicherheitslücken auch in der Schweiz an den Tag gebracht.

Das Welt- und Selbstverständnis in der Energieversorgung hat sich mit Fukushima endgültig geändert.

Die Energiewende, hin zu einer menschen- und umweltgerechten Energieversorgung muss jetzt umgesetzt werden, rasch und entschlossen.