Die KAPO Zürich beschafft gemäss Sonntagszeitung 80 Elektro-Taser des Modells X2. Nach der Aufrüstung liegen dann auf den Polizeiposten im ganzen Kanton Zürich verteilt 95 Stück dieser Elektro-Taser.

Dies, obwohl die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) sich von der Praxis einiger Gemeinden distanziert, die Taser schon länger im regulären Dienst einsetzen. Und nun schert ausgerechnet die KAPO Zürich aus, deren Chef Thomas Würgler als Präsident der Konferenz amtet. Das ist skandalös.

Die heutige Praxis, dass speziell trainierte Polizisten mit Tasern brenzlige Situationen entschärfen, können wir im Ausnahmefall akzeptieren. Solch heikle Einsätze hat es in der ganzen CH in den letzten 10 Jahren nur 90mal gegeben.
D.h. im Durchschnitt also 9 Einsätze pro Jahr in der ganzen CH. Dies zeigt, dass man wirklich nur in Notfällen Taser einsetzt.

Weshalb zum Teufel ist es nun plötzlich so dringend, dass der Kanton Zürich mit zusätzlichen Elektro-Waffen aufgerüstet wird? Wollen wir eine Rambo-KAPO? Oder wollen wir eine bürgernahe Polizei?

Wird damit das in der letzten Budgetrunde gesprochene Geld verpulvert? Diese Taser-Offensive ist ein Skandal. Sogar der Präsident der kantonalen Polizeidirektoren ist skeptisch: es ist ihm ein Anliegen, dass man mit dem Taser zurückhaltend umgeht.

Mit dieser Philosophie macht eine Aufrüstung keinen Sinn: denn je mehr solcher Waffen zur Verfügung stehen, je mehr Polizisten dafür ausgebildet werden, desto eher werden sie eingesetzt.

Die Grünen sind und waren schon immer gegen den Einsatz dieser Waffen, weil sie für Menschen z.B. mit Herzschrittmachern, Epilepsie und anderen chronischen Krankheiten lebensbedrohend wirken. Wir fordern, dass dieser Entscheid sofort rückgängig gemacht wird.