Die Trump-Administration versucht bereits in unsere Gesellschaft und Wirtschaft einzugreifen. Der US-Präsident hat Dekrete erlassen, wonach die Förderung von Diversität, Chancengleichheit und Inklusion künftig unzulässig sein soll. Das gilt nicht nur für Bildung und Forschung, sondern auch für die Wirtschaft. Schweizer Grossunternehmen wie UBS, Roche, Novartis und andere haben bis vor kurzem ihre Diversitätsziele ins Rampenlicht gestellt. Nun verzichten sie darauf, weil sie in den USA jede Angriffsfläche vermeiden wollen.

Indem Schweizer Firmen und Konzerne im vorauseilenden Gehorsam vor dem Trump-Regime kuschen, zeigt der Kapitalismus ein sehr unschönes Gesicht. Die Firmen lassen aus Angst und Opportunismus ihre Gleichstellungsziele fallen und stellen so grundlegende schweizerische Werte in Frage, die unter anderem in unserem Gleichstellungsgesetz verankert sind.

Diversität und Gleichstellung bringen Vorteile

Es ist inakzeptabel, dass ein fremder Präsident derart Einfluss auf unsere Gesellschaft nimmt und die Gleichberechtigung und Inklusion unter Druck setzt. Als wirtschaftsstärkster Kanton haben wir in der Schweiz eine Verantwortung. Es ist an der Zeit, dass sich der Kanton Zürich und die Zürcher Wirtschaft gegenüber solchen besorgniserregenden Entwicklungen positionieren.

Den Schweizer Firmen dürfte klar sein, dass mangelnde Gleichstellung und Inklusion zu einem Image-Problem führen wird. Genau deshalb zeigen einzelne Firmen wie Apple und Swatch Rückgrat und stellen sich der Rückwärtsgewandtheit des Trump-Regimes entgegen. Klar ist aber auch, dass schlechte Inklusion, insbesondere der Frauen, den Fachkräftemangel zusätzlich anheizt. Zudem zeigt sich, dass Firmen mit einer diversen Leitungs- und Mitarbeiter*innenstruktur besser performen, erst recht bei der Forschung und der Entwicklung. 

Jetzt ist Zeit für tiefere Beziehungen zu Europa und EU

Wir Grüne fordern darum die Wirtschafsverbände und die Handelskammern dazu auf, stabil zu bleiben und die Grundwerte unseres Schweizerischen Erfolges: Freiheit, Gleichstellung, Demokratie und Nachhaltigkeit, hochzuhalten und dem politischen Backlash aus den USA Paroli zu bieten.

Die sehr bedenklichen Entwicklungen aus den USA zeigen nicht zuletzt, dass wir im Kanton Zürich als wirtschaftsstärkstem Kanton ein grosses Interesse daran haben müssen, näher an Europa und die EU zu rücken. Es ist Zeit für engere und vertieftere Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn. Dies garantiert uns bedeutend mehr Stabilität als das tägliche Hauruck aus Washington – und dies sowohl gesellschaftlich, wirtschaftlich und auch bei der Sicherheit.