
Interview mit Daniel Leupi
…
Daniel Leupi, warum kandidieren Sie für den Ständerat?
Als Stadtrat von Zürich habe ich es zu oft erlebt: Die Interessen der Menschen, die im urbanen Raum leben, zählen in Bundesbern wenig. Und noch viel weniger im Ständerat. Und auch wirksame Massnahmen gegen die Klimakrise finden im Bundesparlament oft keine Mehrheit. Ich will diesen Interessen in Bern mehr Gewicht geben.
Einer ihrer Schwerpunkte ist die Wohnungspolitik. Warum?
Der Wohnungsmarkt ist aus dem Ruder gelaufen. Immer mehr Menschen bekunden Mühe eine bezahlbare Wohnung zu finden. Und das trifft längst nur in den Kernstädten Zürich und Winterthur zu. Auch in den Städten und Gemeinden der Agglomeration trifft das überall zu. Das hat viele Gründe: Verlust von günstigen Wohnungen durch Ersatzneubauten, Spekulation mit Häusern oder missbräuchliche Mietzinserhöhungen.
Was schlagen Sie vor?
Bund, Kantone und Gemeinden müssen sich mehr für bezahlbare Wohnungen engagieren. Auf Bundesebene ist der Mietschutz dringend zu verbessern. Die Immobilienbesitzenden sollen eine angemessene Rendite erhalten. Gegen überrissene Mietzinsen muss sich die Mieterschaft aber viel besser wehren können. Damit Wohnen nicht für zu viele unerschwinglich wird, müssen Bund, Kantone und Gemeinden ausserdem den gemeinnützen Wohnbau mehr fördern: mehr Bauland an die die Wohnbaugenossenschaften abgeben oder selber Wohnungen bauen und mit Kostenmiete vermieten.