Zu den Zweckmässigkeitsbeurteilungen zu Umfahrungslösungen im Zürcher Oberland
Ortsentlastungen zum X-ten
Mit den «Zweckmässigkeitsbeurteilungen zu Umfahrungslösungen im Zürcher Oberland» stellt die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion Überlegungen zur Umweltverträglichkeit, zur volkswirtschaftlichen Bedeutung und zur Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen an.
Dabei werden auch jahrzehnte alte Ladenhüter bemüht: Die Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach, die Entlastung Ortskern Grüningen, die Entlastung Ortsdurchfahrt Pfäffikon. Unterschiedlicher und zugleich gleichgelagerter könnten die Beispiele nicht sein.
Den Siedlungsbrei Fällanden-Schwerzenbach will man nach wie vor mit der Variante Richtplan entlasten. Neu ist dabei, dass eine nutzlose Strassenvariante durch Etappierung nützlich werden soll – jedenfalls sollen dafür die ersten 42 Millionen Franken eingesetzt werden. Das Städtchen Grüningen soll rasch entlastet werden: Mit einem Durchfahrverbot für Lastwagen, vorerst befristet auf zwei Jahre. Im Gespräch bleiben weiterhin zwei Kurzumfahrungen, eine Tunnellösung und eine Umfahrung durchs Grünland sind jedoch gestorben. Mit viel Schall und Rauch geben sich die Pfäffiker ihren Umfahrungsstrassen hin. Jetzt ist es amtlich: Die Nordumfahrung durchs Grünland und die «Orts-Sekante» entlang des Bahnkorridors sind mit Kosten von je 190 Millionen Franken um Schuhnummern zu gross. Was bleibt, ist die Vollendung der Westumfahrung mit 13 Millionen Franken.
Bemerkenswert an den Zweckmässigkeitsbeurteilungen ist: die Volkswirtschaftsdirektion hat offenbar erkannt, dass Umfahrungen durch Grünland nicht mehr mehrheitsfähig sind, ebensowenig wie Varianten für 200 Millionen Franken. Auch erkannt wurde, dass der Ziel- und Quellverkehr dominierend ist. Trotzdem will die Volkswirtschaftdirektion die ortsgemachten Verkehrsprobleme nach wie vor mit Umfahrungen lösen – wenn auch auf kleinerem Feuer; und sie scheint nach wie vor überzeugt zu sein, Strassenverkehrswachstum sei gottgewollt oder wenigstens ein Verfassungsauftrag.
Die Grünen stellen einmal mehr fest, dass die Regierung mit ihrer Wischiwaschi-Strategie mit der Förderung von allem und auch dem Gegenteil davon den Problemen hinterher rennt, statt nachhaltige Verkehrspolitik zu betreiben.
Rückfragen:
Max Homberger, Kantonsrat Grüne, 044 932 38 82, max.homberger@wetzikon.ch
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