Wichtige Schritte in unsere Energiezukunft
Winterthurs Energieversorgung künftig weitgehend erneuerbar und ohne Atomstrom!
Die Grünen Winterthur und die Initianten von „Winergie2050“ freuen sich, dass der Stadtrat in seinem Gegenvorschlag weitestgehend die gleichen Ziele anstreben will, die wir auch mit der Initiative schon 2009 formuliert haben. Was damals noch als visionär galt wird in immer breiteren Kreisen der Gesellschaft mitgetragen. Wir begrüssen weiterhin sehr, dass mit dem vorgestellten Grundlagenbericht zum Energiekonzept 2050 nun endlich auch für Winterthur konkrete Szenarien für die Zukunft vorliegen.
Der Gegenvorschlag will im Einklang mit den Szenarien des Energiekonzeptes den Ausstoss der Treibhausgase bis 2050 auf „nur“ 2 statt auf 1t CO2-Äquivalente zu reduzieren. Das scheint aufgrund der getroffenen Annahmen und Prognosen durchaus nicht unvernünftig.
Weniger Verständnis haben wir in Bezug auf das Ansinnen, die Zielfestlegungen im Gesetz (Verordnung) statt in der Verfassung (Gemeindeordnung) niederzuschreiben. Klimaerwärmung und zur Neige gehende fossile Ressourcen werden uns und die kommenden Generationen in einem Ausmass beschäftigen, über das wir uns in der überwiegenden Mehrheit noch immer kaum richtig bewusst sind. Es ist deshalb unabdingbar, derart wichtige Aufgaben über einen Volksentscheid zu legitimieren und in der Gemeindeordnung festzuschreiben. So kennen z.B. Zürich, Bern und St.Gallen bereits derartige Artikel in der kommunalen Verfassung. Es stünde der Gold-Energiestadt Winterthur mehr als gut an, diesen Schritt auch zu tun!
Nach den eidgenössischen Diskussionen der letzten Wochen und Monaten ist ein Szenario mit Atomkraft, wie es in den Grundlagen des Energiekonzeptes 2050 noch aufgeführt ist, schlicht nicht mehr denkbar und steht auch in klarem Widerspruch sowohl zu Initiative wie auch zum Gegenvorschlag. Es muss alles darangesetzt werden, diesen zu risikoreichen und nicht mehr zukunftsfähigen „energiepolitschen Irrweg“ so rasch wie möglich zu verlassen.
Umso mehr müssen wir jetzt dafür sorgen, dass Energiespar- und -effizienzmassnahmen sowie der Zubau von erneuerbaren Energien unverzüglich und energischer als bisher an die Hand genommen werden. Klimaerwärmung, unabwägbare atomare Risiken sowie zur Neige gehende fossile Energien lassen uns keinen Spielraum für Verzögerungen mehr. Zuletzt ist schliesslich auch der Einzelne gefordert. Ansprüche und Gewohnheiten müssen wohl noch kritischer überdacht werden. Nur mit gemeinsamer Anstrengung wird das ehrgeizige Ziel zu schaffen sein.
Es wird nun die Aufgabe des Gemeinderates sein, aus dem Strauss der vorliegenden Unterlagen in Bezug auf die Initiative einen weisen Entschluss zu fällen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass eine gute Lösung zustande kommt.
16. Juni 2011, Reto Diener, Initiativkomitee, Präsident Grüne Winterthur