Der Masterplan enthält wertvolle, erste Schritte zum Ziel. Jedoch, woher soll die Spitzenabdeckung kommen?

Der Masterplan enthält wertvolle, erste Schritte zum Ziel. Jedoch, woher soll die Spitzenabdeckung kommen?

Der vorglegte, erste Teil des Masterplans für die Beschleunigungsmassnahmen zum Netzausbau ist zu begrüssen. Endlich wird mit Hochdruck am Ausbau der Wärmenetze gearbeitet, zumindest mal in der Planung. Es erscheint richtig, die Priorität auf jene Gebiete zu lenken, welche den grössten Kosten-Nutzen Effekt versprechen, sprichwörtlich die Früchte nicht allzu hoch hängen.

Ebenso erfreulich ist, dass sowohl die Zusammenlegung der Netze (pyhsisch und organisatorisch), wie auch die Nutzung weiterer erneuerbarer Wärmequellen wie Grundwasserwärme und Wärme aus dem Abwasser nun konkret in die Planung aufgenommen wird.

Mit der vorliegenden Auslegeordnung kann in einigen Gebieten der Stadt auch den Hauseigentümern eine bessere Perspektive zum Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme angeboten werden. Dies muss jetzt allerdings so rasch wie möglich konkretisiert und in die zeitliche Verbindlichkeit gebracht werden.

Das alles entspricht Forderungen, welche die Grünen schon vor vielen Jahren aufgestellt hatten und welche die Klimaallianz nun seit 2019 auch im parteiübergreifenden Verbund vehement einfordert. Es ist erfreulich, dass diesbezüglich nun Taten folgen. Es ist auch höchste Zeit dazu, 2040 steht schon bald vor der Türe.

Was sich uns allerdings noch gar nicht erschliesst ist, wie die rechtzeitige Bereitstellung von CO2-neutraler Spitzenenergie für die verschiedenen Wärmezentralen umgesetzt werden soll. Spitzenenergie für die Wintermonate, die zunächst – aufgrund des forcierten Netz-Ausbaus – eher noch ansteigen wird. Es wird lediglich vage von Bio- oder erneuerbarem Gas gesprochen. Während die Stadt Zürich bereits konkrete Pläne für die Speicherung und Bereitstellung entsprechender Energieträger hat, bleibt in Winterthur weiterhin noch vieles im Dunkeln. Es geht immerhin um rund 10% der gesamten Energiemenge, die so bereitgestellt werden muss und es ist keineswegs klar, woher diese kommen kann. Die Annahme dass die Klimaneutralität diesbezüglich mit Negativ-Technologien (CO2 Absorption/-Abscheidung) gelöst werden kann, ist ebenfalls eher abenteuerlich, denn bis 2050 und schon gar nicht bis 2040 dürfte diese kaum zur Verfügung stehen.

Reto Diener, Stadtparlamentarier und Co-Präsident
Martina Blum, Stadtparlamentarierin, Kommission UBK