Unnötige Dolchstosslegende
Mit Genugtuung nehmen die GRÜNEN zur Kenntnis, dass die Verantwortlichen des von Beginn weg falsch geplanten Grossprojektes im Hardturm eingesehen haben, dass sie ihre Einstellung ändern müssen, wenn Zürich zu einem Fussballstadion kommen soll.
Wie heute in der Medienmitteilung der Stadt eingestanden wird, bestanden von Anfang an falsche Erwartungen, die dem Projekt nun den Garaus gemacht haben. Es zeugt nicht von Selbstkritik, wenn die Projektverantwortlichen die Anwohner als Totengräber abstempeln; solche Dolchstosslegenden erschweren höchstens den weiteren Dialog. Es zeugt auch von einem merkwürdigen Demokratieverständnis von Stadträtin Martelli, wenn sie die zur Anwendung gelangten Rechtsmittel als undemokratisch bezeichnet, obwohl es sich um demokratisch abgesegnete Elemente unseres Rechtsstaates handelt.
Tatsache ist vielmehr, dass die Verantwortlichen einsehen mussten, dass das bisherige Projekt zu teuer und die Dimensionierung zu gross war, dass der Markt falsch eingeschätzt wurde und dass die Renditevorstellungen daher unrealistisch geworden sind. Die Einstellung der Planung ist eine logische Folge davon. Die CS kann dennoch zufrieden sein: Sie behält ja auf jeden Fall ihren Anteil am Grundstück Sportweg, egal, was künftig passiert.
Hoffnungsvoller Ansatz
Mit grosser Genugtuung nehmen die GRÜNEN zur Kenntnis, dass beim neuen Projekt wesentliche Elemente wie ein ernsthafter Einbezug der QuartierbewohnerInnen, die Redimensionierung der Mantellinien und der Gebäudehöhen oder der Abschied vom Shoppingcenter zu Gunsten des quartierversorgenden Gewerbes von der Stadt und der CS als notwendig erkannt wurden. Die Projektverantwortlichen haben endlich begriffen, dass für ein Einkaufszentrum kein Bedarf besteht. Wir sagen: Besser eine späte Einsicht als keine, werden aber gespannt die weitere Umsetzung dieser Ideen begleiten.
Es stellen sich im vorliegenden Projektstand noch zahlreiche Fragen, vorab jene nach der Finanzierung oder nach dem „Rückfallszenario“, falls der vorgesehen Landabtausch nicht zustande kommen sollte. Aber die GRÜNEN wollen und werden sich einem vernünftigen und quartierverträglichen 2000-Watt-Stadion nicht in den Weg stellen.
Weitere Auskünfte:
Markus Kunz, Parteipräsident, 079 463 28 45
Daniel Leupi, Fraktionschef Gemeinderat, 079 243 62 93
Pierino Cerliani, Präsident Kommission PRD/SSD, 078 676 07 13