Ein breit aufgestelltes Komitee, das von der SP, den Grünen, der Alternativen Liste und der SVP unterstützt wird, stellt sich gegen den Bau einer Traglufthalle über der Badi Geiselweid. Gegen das Projekt sprechen sowohl ökologische und ökonomische Überlegungen als auch städtebauliche Aspekte. Zudem ist das Risiko gross, dass durch die Traglufthalle der Bau eines zweiten Hallenbades auf die lange Bank geschoben wird.

Medienmitteilung des NEIN-Komitees vom 10. September 2019

Ein breit aufgestelltes Komitee, das von der SP, den Grünen, der Alternativen Liste und der SVP unterstützt wird, stellt sich gegen den Bau einer Traglufthalle über der Badi Geiselweid. Gegen das Projekt sprechen sowohl ökologische und ökonomische Überlegungen als auch städtebauliche Aspekte. Zudem ist das Risiko gross, dass durch die Traglufthalle der Bau eines zweiten Hallenbades auf die lange Bank geschoben wird.

Am 20. Oktober stimmen die Winterthurerinnen und Winterthurer über den Bau einer Traglufthalle auf dem Areal der Badi Geiselweid ab. An der Pressekonferenz vom 10. September legte das Nein-Komitee nochmals dar, weshalb es das Projekt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zur Ablehnung empfiehlt:

Winterthur braucht ein zweites Hallenbad und kein fragwürdiges Provisorium
Bereits im Herbst 2012 lehnten die Winterthurerinnen und Winterthurer den Bau eines Dachs über der Badi Geiselweid ab und setzten die Hoffnung auf ein zweites Hallenbad. Doch weder die damaligen Befürworter noch die Stadt haben die sieben Jahre seither genutzt. «Wird jetzt eine Traglufthalle erstellt, ist das Risiko sehr gross, dass der Bau eines zweiten Hallenbades wieder auf die lange Bank geschoben wird», sagt SP-Gemeinderat und Nein-Komitee-Mitglied Fredy Künzler. «Nur bei einem Nein zur Traglufthalle ist der politische Druck für eine rasche Realisierung eines richtigen Hallenbades genügend gross.» Um den richtigen Ort für den Neubau zu diskutieren, sammelt das Nein-Komitee auf www.nein-zur-traglufthalle.ch derzeit Ideen für den künftigen Standort und publiziert diesen Ende September als Karte.

Ökologisch unverträglich, Bewilligungsfähigkeit höchst fraglich
Die Traglufthalle hat eine sehr schlechte Energiebilanz und benötigt bis zu vier Mal mehr Energie als ein richtiges Hallenbad nach aktuellen Vorschriften. Deshalb setzt der Kanton für die Bewilligung strenge Massstäbe und verlangt eine Beheizung mit erneuerbarer Energie. Die geplante Halle soll aber mit Fernwärme, die im Winter zum Teil auch mit Gas erzeugt wird, beheizt werden. Als Ausgleich sollen Biogas-Zertifikate erworben werden. «Das ist ein fauler Trick und ob der Kanton das bewilligen wird ist völlig unklar», sagt Grünen-Gemeinderat und Nein-Komitee-Mitglied Reto Diener. Deshalb und aufgrund des unnötig hohen Energieverbrauchs steht das Projekt für das Nein-Komitee energie- und klimapolitisch völlig quer in der Landschaft.

Riesige Halle inmitten schutzwürdiger Bauten
Rund um das Areal der Badi Geiselweid stehen rund 120 Gebäude, die sich im Inventar der schützenswerten Bauten von Stadt oder Kanton befinden. Deren Besitzer müssen sich bei Umbauten oder Renovationen an strenge Auflagen halten. «Wenn während 15 Jahren mehr als die Hälfte des Jahres diese riesige und ästhetisch fragwürdige Halle mitten im Quartier steht, wird der Schutzgedanke ad absurdum geführt», sagt Quartier-Bewohnerin und Nein-Komitee-Mitglied Cornelia Bachofner. Andernorts stünden solche Hallen am Siedlungsrand (Tenero, Lugano, Chur, Basel) oder gut versteckt in einer Senke (Schaffhausen).

Das Nein-Komitee wird unterstützt von der SP, den Grünen, der Alternativen Liste und der SVP.