Die Grünen erachten den Deponie-Standort im Tägernauer Holz zwischen Grüningen und Gossau für falsch und ungeeignet. Für die Deponie müssten 100’000m2 an gesundem Buchenwald gefällt werden. Die Grünen stellen den Antrag auf Streichung des Deponie-Standorts aus dem kantonalen Richtplan.

Die Grünen erachten den Deponie-Standort im Tägernauer Holz zwischen Grüningen und Gossau für falsch und ungeeignet. Für die Deponie müssten 100’000m2 an gesundem Buchenwald gefällt werden. Die Grünen stellen den Antrag auf Streichung des Deponie-Standorts aus dem kantonalen Richtplan.

Trotz des deutlichen Widerstands aus dem Zürcher Oberland empfiehlt die Kommission für Verkehr, Energie und Umwelt (KEVU) dem Zürcher Kantonsrat am Deponiestandort Tägernauer Holz zwischen Grüningen und Gossau festzuhalten und das im kantonalen Richtplan eingetragene Deponievolumen auf 1,5 Mio m2 zu verdoppeln. Selbst die öffentliche Kritik von Kantonsräten der FDP und SVP aus der Region vermochte die mehrheitlich bürgerlich besetzte Kommission nicht umzustimmen. Dagegen halten die Grünen ihren Antrag zur Streichung des Deponiestandorts im Tägernauer Holz aufrecht.

Keine Wiederholung von Sünden der 70er Jahre

Beim Tägernauer Holz handelt es sich um eines der grössten Waldstücke im Zürcher Oberland. Der intakte und gesunde Waldmeister-Buchenwald wird bereits durch die Forchautostrasse (A52) durchtrennt: Die Sünden der 70er Jahre dürfen nicht noch einmal wiederholt werden, indem weitere 100’000m2 des Waldes einer Restschlacken-Deponie geopfert werden. Das entspricht 14 Fussballfeldern, wobei 7000 Bäume gefällt werden müssten. Das Tägernauer Holz ist sehr reich an Pflanzen- und Tierarten und ein wichtiges Naherholungsgebiet in der Region. Für die Restschlacke aus der Aufbereitungsanlage in Hinwil muss ein besserer Deponie-Standort gefunden werden, wobei die Anstrengungen des Kantons sich weiterhin in erster Linie auf die Abfallvermeidung richten müssen.

Etappierung als Feigenblatt

Weil es sich beim Tägernauer Holz um einen Wald in Kantonsbesitz handelt, lässt sich eine Deponie für den Kanton darin leichter realisieren. Die Kommissionsmehrheit will den Widerstand aus der Region nun damit besänftigen, dass das Deponie-Volumen nicht auf einmal, sondern in Etappen ausgehoben und genutzt werden soll. Da dies ohnehin eine gängige Praxis ist, die Regenerierung des Waldes aber ca. hundert Jahre beansprucht, ist der Etappierungs-Antrag nicht mehr als ein Feigenblatt. Dasselbe gilt für den Antrag zur Erschliessung der Deponie über die Forchautostrasse: auch das war nicht anders vorgesehen.

Die Region zwischen Gossau und Egg ist mit weiteren vier eingetragenen Deponien, von denen heute zwei in Betrieb sind, bereits übermässig belastet. Das Gebiet darf nicht zur Müllhalde des Kantons werden.