Ein neues Fachgutachten wirft ein ganz schlechtes Licht auf die Fäll-Aktion der Stadt am Uetliberg: Sie ist konzeptlos, masslos, unökonomisch und erst noch unsachlich. Die Grünen fühlen sich in ihrem Widerstand gegen den massiven und unnötigen Eingriff im Uetlibergwald bestärkt und fordern den Stadtrat weiterhin auf, die Aktion sofort zu stoppen.

Ein Fachgutachten der Fondation Franz Weber (FFW; Medienmitteilung und Gutachten der FFW) bringt das Hickhack um die massive Fällaktion am Uetliberg wieder auf die Sachebene. Und die fällt für die Stadt Zürich vernichtend aus: Gemäss dem Gutachter, Richard Stocker, Forstingenieur ETH, verstösst die Aktion nicht nur gegen anerkannte Regeln der Waldbewirtschaftung (Dauerwaldbewirtschaftung), sondern sie ist auch unökonomisch und masslos. Über die Hälfte aller Bäume fallen nämlich nicht einer sorgfältigen und geplanten Verjüngung des Forstes zum Opfer, sondern sind schlicht den total 18 Seilbahn-Trassen im Weg, die für den Kahlschlag gebaut werden müssen.

Auch das Argument der so genannten Verklausung und die damit verknüpfte Warnung vor Schlammlawinen, welche das Quartier Friesenberg bedrohen würden, wird als haltlos entlarvt. Verklausungen können in diesem Ausmass am Uetliberg gar nicht entstehen, vorab nicht, wenn wirklich nach dem Prinzip Dauerwald gewirtschaftet würde. Das Gutachten vermutet entsprechend «Angstmache».

Ebenfalls zerzaust wird das Argument der Eibenförderung. Für jede gefällte Eibe müsste mindestens eine junge Eibe gepflanzt, eingezäunt und während Jahren gepflegt werden. Der Grund, dass die Eiben keinen Nachwuchs haben, liegt nicht am mangelnden Licht, sondern am Verbiss durch Rehwild.

Insgesamt müsste die Bewirtschaftung am Uetliberg ganz anders erfolgen, wenn die Ziele, die sich die Stadt selber setzt, auch wirklich erreicht werden sollten. Die Grünen fühlen sich in ihren Forderungen nach einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung bestärkt und fordern den Stadtrat auf, die Zerstörung des Stadtwaldes per sofort zu stoppen.