Statt antizyklisch zu Handeln, Aquifer auf Eis gelegt
Es war zu erwarten: Die nicht ganz zweifelsfreien Massnahmen aus der Administrativ Untersuchung erhalten weitere Gesellschaft. Das wichtigste aktuelle Projekt mit erneuerbaren Energien, der Wärmeverbund Neuwiesen (Aquifer), wird auf die lange Bank geschoben und riskiert gar ganz zu scheitern.
Es war zu erwarten: Die nicht ganz zweifelsfreien Massnahmen aus der Administrativ Untersuchung erhalten weitere Gesellschaft. Das wichtigste aktuelle Projekt mit erneuerbaren Energien, der Wärmeverbund Neuwiesen (Aquifer), wird auf die lange Bank geschoben und riskiert gar ganz zu scheitern.
Die Grünen sind konsterniert. Wegen Kommunikationsdefiziten und etwas kreativer Buchhaltung bzgl. kleiner Investitionen von unter 3Mio Franken, die weder den Steuerzahler belasten noch in irgend einer Weise bereits verloren oder abgeschrieben sind, wegen einer rein politisch motivierten Aufsichtsbeschwerde gegen die Abstimmung aus 2015, welche schliesslich als Rohrkrepierer endete, wird nun ein Projekt auf Eis gelegt, welches einen wesentlichen Beitrag zur 2000Watt Gesellschaft und dem Energiekonzept 2050 hätte liefern können und sollen. Es geht immerhin um ein Investitionsvolumen von rund 60Mio Franken. Hanebüchen die argumentativen Pirouetten, die diesbezüglich gedreht werden. Während es bei der Administrativuntersuchung noch hiess, die tiefen Energiepreise hätten keine Bedeutung gehabt, wird nun eben genau dies prominent in den Vordergrund gerückt.
Das ist etwa so glaubwürdig, wie die Ausflüchte eines ertappten Diebes. Tatsächlich, die Stadt wird als Folge der aufgebauschten Ereignisse um die Wärme Frauenfeld AG um das grösste, bisher je geplanten Quartierwärmeverbundprojekt betrogen, welches tatsächlich für Winterthur und die Klimazukunft sehr viel mehr Relevanz hat als alles, was in den letzten Monaten an Wirbel ausgelöst wurde. Die Verantwortung dafür liegt bei jenen Kreisen, die eine politische Abrechnung geschürt haben.
Es sind tatsächlich die tiefen Energiepeise, welche wichtige Ursache und Auslöser für fehlende Renditen sind. Das wollte man in der Administrativuntersuchung noch nicht zur Kenntnis nehmen. Das heisst aber nicht, dass die Flinte einfach ins Korn gewerfen werden soll. Im Gegenteil, das Klima und unsere Umwelt interessiert nicht, wo die Energiepreise stehen. Wollen wir darauf warten, bis die Preise fossiler Energien wegen Verknappung steigen? Dann ist es vielleicht zu spät. Jedes Jahr, in dem wichtige Massnahmen nicht umgesetzt werden können, wird uns später umso teurer zu stehen kommen. Agieren wir doch antizyklisch und vorausschauend, statt ängstlich und kleinkrämerisch. Die Grünen fordern die Stadtregierung auf, ihren Worten doch wieder mehr, und vor allem mehr mutige Taten folgen zu lassen.
Winterthur, 7. Oktober 2016, Reto Diener, Präsident