«Safety first» muss auch für Atommülllager gelten
Ziel des von der Nagra erarbeiteten Entsorgungsprogramms von 2008 ist es, die nötigen Schritte auf dem Weg zu einem Tiefenlager festzulegen. Das Konzept der Tiefenlagerung, das Entsorgungsprogramm und der Sachplan sind jedoch unausgereift und müssen überarbeitet werden. Deshalb haben sich die Grünen Kanton Zürich an der Anhörung zum Entsorgungsprogramm für Schweizer Atommüll beteiligt.
Unausgereiftes Konzept für die Tiefenlagerung
Das Tiefenlagerungskonzept, auf dem das Entsorgungsprogramm beruht, genügt bei weitem nicht. Viele technische Fragen sowie Fragen zur Langzeitlagerung bleiben unbeantwortet. Diese sind jedoch grundlegend wichtig, da radioaktive Abfälle über eine unvorstellbar lange Zeit eine Belastung bleiben.
Mangelhaftes Verfahren
Grünen Kanton Zürich sehen nicht nur Mängel am Entsorgungsprogramm der Nagra, sondern auch an dem aktuellen Verfahren. Die Grünen fordern:
- «Safety first»: Das Verfahren muss nach dem Sicherheitsprimat erfolgen. So müssen beispielsweise potenzielle Lager-Standorte auf dem gleichen geologischen Wissensstand sein.
- Rückholbarkeit: Die Rückholbarkeit atomarer Abfälle aus dem Tiefenlager auch nach dem Verschluss muss gewährleistet sein. Bisher ist sie jedoch in den Plänen der Nagra nicht vorgesehen.
- Transparenz: Die Bevölkerung muss transparent und objektiv informiert werden – nicht nur durch die einseitige Kommunikationspolitik der Nagra. Dafür braucht es unabhängige ExpertInnen.
- Kritikfähigkeit: Die Kritik am Sachplanverfahren muss von der Nagra ernst genommen und umgesetzt werden.
Wir müssen das Problem der Tiefenlagerung sehr ernst nehmen. Die Grünen Kanton Zürich fordern darum das Bundesamt für Energie BFE auf, das Konzept, das Entsorgungsprogramm und den Sachplan zu überarbeiten, damit ein möglichst sicheres Lager geplant werden kann.
Die ausführliche Stellungnahme der Grünen Kanton Zürich finden Sie hier.