Der Regierungsrat hat heute das Projekt Rosengartentunnel vorgestellt: Das Projekt ist ein finanzpolitisches Abenteuer: Mit der Leistungsüberprüfung 16 will die Regierung an allen Ecken und Enden Sparen – aber für eine Milliarde Franken einen Tunnel bauen. Der Rosengartentunnel kostet viel Geld und führt lediglich zu einer Verschiebung von Verkehrsproblemen.

Gemeinsame Medienmitteilung
der Grünen Kanton Zürich und der Grünen Stadt Zürich
 

 

Rosengartentunnel: Teure Problemverschiebung

Der Regierungsrat hat heute das Projekt Rosengartentunnel vorgestellt: Das Projekt ist ein finanzpolitisches Abenteuer: Mit der Leistungsüberprüfung 16 will die Regierung an allen Ecken und Enden Sparen – aber für eine Milliarde Franken einen Tunnel bauen. Der Rosengartentunnel kostet viel Geld und führt lediglich zu einer Verschiebung von Verkehrsproblemen.

Finanzpolitisch abenteuerlich

Eigentlich möchte die Regierung sparen – 1.8 Milliarden Franken fehlen im mittelfristigen Ausgleich. Beispielsweise sollen bis 2019 beim Strassenunterhalt[1] rund 6 Millionen Franken eingespart werden, mit reduziertem Winterdienst, weniger Reinigung und weniger Erneuerung der Signalisationen. Mit dem Projekt Rosengartentunnel soll nun eine Milliarde Franken wortwörtlich «verlocht» werden.

Dies in einem Kanton mit einem gewaltigen Investitionsstau im Bereich der kantonalen Hochbauten. Die Regierung schiebt diesen bereits seit Jahren vor sich her.

Verkehrspolitisch unsinnig

Mit dem Rosengartentunnel wird kein einziges verkehrspolitisches Problem gelöst. Anstatt entsprechend den Klimazielen den motorisierten Verkehr zu reduzieren, will ihn der Regierungsrat für wenige Kilometer unter den Boden legen: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Die Verkehrsprobleme der Stadt Zürich werden dabei nicht gelöst, sondern bloss örtlich verschoben. Es staut einfach an einem anderen Ort.

In den letzten Jahren hat der Verkehr auf der Rosengartenstrasse wegen des Umbaus der Hardbrücke von 70’000 auf 56’000 Fahrzeuge abgenommen. Der Ausbau der Nord­umfahrung wird zu einer weiteren Verkehrsreduktion am Rosengarten führen. Die Stadt Zürich will den Autoverkehr um rund 30% reduzieren.

Anstatt ein milliardenteures Loch zu bauen, fordern wir günstige Massnahmen, die kurzfristig realisiert werden können. Dazu gehören: Fussgängerstreifen über die Rosengartenstrasse zur besseren Verbindung der Quartiere und die Umsetzung der vom Gemeinderat Zürich beschlossenen Lärmschutzmassnahmen.

 


[1] Leistungsüberprüfung, RRB 236, Punkt 3.3.6