Richtplan: Nur mit Nachbesserungen nachhaltig!
Wohin geht die räumliche Entwicklung des Kantons Zürich in den nächsten 25 Jahren? Diese grundlegende Frage versucht der Regierungsrat mit dem revidierten Richtplan schon gar nicht zu beantworten, betont er doch, dass der Richtplan eine „rollende Planung“ sei. Der Richtplan bedarf also noch einer bedeutenden Überarbeitung, soll er dem Kanton Zürich als Basis für eine nachhaltige Entwicklung dienen.
Der Regierungsrat betrachtet offenbar die Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung als nicht steuerbares Naturphänomen. Diese Haltung teilen die Grünen nicht. Immerhin haben selbst die Gemeinden weitgehend darauf verzichtet Forderungen nach einer überbordenden Erweiterung des Siedlungsgebietes zu stellen. Mit der Gesamtrevision des Richtplanes hat sich das Siedlungsgebiet gegenüber dem Richtplan von 1995 nur um 0.17 % verändert.
Bedauerlich ist die Tatsache, dass der Regierungsrat darauf verzichtet, Fruchtfolgeflächen als Steuerungsinstrument für das Siedlungsgebiet zu benutzen. Das erstaunt um so mehr, nachdem der Regierungsrat letzte Woche dargelegt hat, dass der Kanton sein Kontingent an Fruchtfolgeflächen nur mit Schummeln decken kann, Erfreulich zeichnet sich aus, dass gleichwohl in einzelnen Gemeinden das Siedlungsgebiet optimiert werden konnte.
Die Grünen begrüssen die übergeordnete Massnahme des Raumordnungskonzeptes. Sie erachten die bezeichneten Handlungsräume als taugliches Konzept zur Steuerung der räumlichen Entwicklung des Kantons. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dies genügt, um die Zersiedelung zu stoppen, wenn nicht gleichzeitig die Kooperation unter den Gemeinden gefördert wird. Entwicklung soll regionaltypisch erfolgen, was jedoch zwingend neue Formen der Zusammenarbeit unter den Gemeinden und Regionen erfordert.
Der Richtplan ist in seinen Grundzügen brauchbar, braucht aber noch eine bedeutende Überarbeitung, um dem Kanton Zürich eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Die Grünen werden nun den Inhalt des Richtplanes genau analysieren und ihre diesbezüglichen Vorstellungen klar formulieren.
Für Rückfragen
Françoise Okopnik, Kantonsrätin, 078 803 01 48Philippe Maurer, Co-Präsident Grüne Kanton Zürich, 044 271 16 06, 077 413 59 63