Die Grünen lehnen die Teilrevision des Richtplankapitels in der Mehrheitsfassung der KPB ab. Weder wird Rechtssicherheit für die Gemeinden geschaffen, noch wird das CO2-Reduktionsziel beachtet. Der ZFI wird ignoriert und dem Fluglärm und dem Wachstum keine Grenzen gesetzt.

Die Regierung will den Richtplan, Kapitel Flughafen, verabschieden, bevor der SIL vom Bund beschlossen ist. Das ist für den Kanton Zürich eine einmalige Chance, die Grenzen des Wachstums des Flughafens vorzugeben, also die Abgrenzungslinie im Richtplan ohne wenn und aber festzulegen. Das würde den Gemeinden ermöglichen ihre bauliche Entwicklung auf einer stabilen Grundlage anzugehen. Durch die Relativierungen der KPB-Mehrheit wird dieses Ziel verfehlt: Wenn die Abgrenzungslinie beim ersten Husten des Bundes (im SIL) widerstandslos angepasst wird, ist sie nichts wert. Die Scheinsicherheit der AGL gemäss SVP, CVP & Co. ist eben gerade keine Rechtssicherheit. Mit dem Minder­heitsantrag der grün-linken Seite hingegen würde ein klarer Rahmen definiert, innerhalb dessen sich der Flughafen entwickeln kann.

Die Regierung hat ebenso wie SVP, CVP & Co. verkannt, dass auch die CO2-Emissionen des Flughafens und des Flugverkehrs reduziert werden müssen. Nur bei den Hauseigentümern und den Autofahrern Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen zu ergreifen genügt nicht: Fliegen ist die klimaschädlichste Verkehrsart!

Die Pistenverlängerungen und neue Umrollwege erhöhen die Kapazität und führen zu mehr CO2-Emissionen, mehr Fluglärm und zerstören Kulturland. Die Grünen lehnen die Pistenverlängerungen ab.

Einen kleinen Erfolg hatten die Grünen beim Kulturlandschutz. Auch nach Meinung der Kommissionsmehrheit ist das Retensionsfilterbecken ohne Inanspruchnahme von Frucht­folgeflächen auf dem bestehenden Flughafenareal zu realisieren.

Keine Rechtssicherheit, Pistenverlängerungen, Kapazitätserhöhungen und eine Regierung, die nicht gewillt ist, etwas zu tun, dass der ZFI-Grenzwert eingehalten wird, machen die Suppe ungeniessbar für die Zürcher Bevölkerung – und die Grünen.