Gute Ansätze für ÖV und Fussverkehr. Velofahrer bleiben aussen vor.

Nun ist die Katze aus dem Sack! Eine Studie schlägt vor, die Busquerung beim Bhf Grüze zur ÖV-Anbindung von Neuhegi an die Hochleistungsachse Richtung Stadtzentrum als Über- und nicht als Unterführung auszugestalten (siehe Infos im Link unten, u.a. besser aufgelöste Planskizze). Das überrascht unterdessen nicht mehr, und macht für die Vernetzung von Fussgängern, Bus und Bahn – durchaus Sinn. Die gezeigte Variante nimmt die Umsteigebeziehungen zur S-Bahn in den Fokus und zeigt auch gleich eine mögliche Umsetzung der Anbindung von neu zu erstellenden Haltekanten an der Frauenfelder Bahnlinie auf. Letzteres ein Anliegen, welches massgeblich von uns eingebracht wurde und unterdessen mit einem überwiesenen Postulat (WV 10/112) von der Mehrheit des Gemeinderates mitgetragen wird.

Es wird für das ganze Gebiet und den Erfolg des Projektes aber von entscheidender Bedeutung sein, die umliegenden Quartiere auch in Bezug auf den Langsamverkehr (Fussgänger und Velofahrer) optimal mit den neuen Infrastrukturen zu verbinden und zu vernetzen. Ob dies mit der aktuell vorgesehen Lösung – insbesondere für die Velofahrer – bereits umgesetzt werden kann, bleibt mehr als fraglich. Die Visualisierung der Überführung zeigt kein einziges Velo! Die Benutzung einer Überführung für das Velo ist angesichts der zu überwindenden Höhendifferenzen unattraktiv. Eine Unterführung andererseits kann mit dem Velo (dank Ausnützung des Schwungs von der Einfahrt) um Grössenordnungen leichter befahren werden. Schliesslich bleibt völlig unklar, wie die Anbindung an die bestehenden Velorouten (Richtung Stadt) auf der Seite St. Gallerstrasse ausgestaltet werden soll.

Genauso wie es künftig einen Hochleistungskorridor für den ÖV geben soll, muss auch eine Velo-Schnellverbindung von Neuhegi Richtung Stadtzentrum geplant und umgesetzt werden. Das ist ebenfalls klarer Auftrag aus dem städtischen Gesamtverkehrskonzept. Öffentlicher und Langsamverkehr müssen gemeinsam mehr Anteile am Gesamtverkehr in Winterthur aufnehmen. Nur damit erreichen wir die gesetzten Ziele eines künftig umweltfreundlicheren städtischen Verkehrssystems!

Wir freuen uns, dass es an der Grüze in Bezug auf den ÖV jetzt vorwärts geht. Es ist aber zwingend, dies für den Veloverkehr umgehend nun ebenfalls anzupacken.

15.12.2011, Reto Diener, Gemeinderat, Präsident Grüne Winterthur