Wir begrüssen den Plan ausdrücklich, in der Fläche der Stadt mehr thermische Netze aufzubauen. Die Grünen fordern das schon seit Jahren. Nun muss die Umsetzung aber auch angepackt werden.

Der neue Energieplan korrigiert die Schwächen der letzten Version aus 2011. So werden nun fast alle Areale in der Ebene ausserhalb der Stadthügel als Wärmenetzgebiete (thermische Netze) bezeichnet. Insbesondere die Gebiete Neuwiesen und Wülflingen, aber auch Töss und Teile von Oberwinterthur und Seen.

Die Grünen Winterthur begrüssen diese Festlegungen. Denn Wärmenetze sind ganz besonders dort, wo dichte Überbauungen vorhanden sind oder keine Erdwärme benutzt werden kann, die ökologischste und für Eigentümer zugleich die einfachste und sicherste Methode um auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Das trifft insbesondere für die Gebiete mit Grundwasser zu, und davon haben wir in Winterthur eine ganze Menge (v.a. Eulach- und Tössstrom).

Noch erschliesst sich für uns aber nicht, weshalb der Energieplan nicht auch für die neu bezeichneten Netzareale eine Eignungsklasse einführt, wie das für die Nicht-Netzareale gesetzt wurde. Die Gebiete mit einem Grundwasserstrom und mit grösserer Distanz zur KVA würden sich inbesondere für die Versorgung mit Wasserwärme hervorragend eignen (z.B. Neuwiesen/Wülflingen). Das Potenzial ist ähnlich hoch wie jenes der KVA. Der Erläuterungsbericht defininiert zwar die entsprechenden Eignungen, aber weshalb nicht auch der Plan selbst?

Es scheint, dass unsere Motion (22.27), welche voraussichtlich am Montag im Parlament behandelt wird, hier genau das richtige Thema aufnimmt: Es braucht jetzt dringend vor allem auch dafür eine dezidierte Umsetzungsplanung. Wir haben mit dem unnötig abgeschossenen Aquifer-Projekt (Neuwiesen) schon einmal fast 10 wertvolle Jahre verloren. Das können wir uns nicht nochmals leisten. Netto-Null bis 2040 erfordert jetzt bei der Wärmeversorgung einen massiven Investitionsschub der öffentlichen Hand, um die gesetzte Ziele auch nur einigermassen zeitgerecht erreichen zu können.