Netto-Null CO2 2040 (statt 2050)
Die Klima-Allianz ist überzeugt, dass diese Zielsetzung in der Stadt Winterthur für die folgenden Jahre eine wichtige sowie politisch tragfähige Leitplanke zu dringend notwendigen, ehrgeizigen aber auch umsetzbaren Klimaschutz-Massnahmen darstellt.
Diese Fraktionen des Grossen Gemeinderates von Winterthur (gemeinsam als „Klima-Allianz“ bezeichnet) beantragen an der heutigen Ratssitzung eine Anpassung der Zielsetzung für die Aktualisierung des Grundsatzbeschlusses aus dem Jahre 2012:
SP, Grüne/AL, glp, EVP (Reihenfolge: Fraktionsgewichtung im Rat)
Änderungsantrag zum Geschäft 19.28:
Netto-Null CO2 bis 2040 (statt 2050), Zwischenziel 1t bis 2033 (statt 2035)
Die Klimaerwärmung schreitet ungebremst voran. Die Durchschnittstemperatur in der CH ist seit der Industrialisierung bereits um 2 Grad angestiegen. Die letzten 30 Jahre wurde viel zu wenig dagegen unternommen, auch in Winterthur. Seit der Einreichung der Netto-Null Motion sind wieder zwei Jahre vergangen, in denen sich erneut gezeigt hat, dass der Handlungsbedarf für CO2-Reduktionsmassnahmen immer dringlicher wird. Doch nicht nur das. Wohlhabende Länder wie die Schweiz haben in diesem Prozess eine ganz besondere Verantwortung, sind sie es doch, welche bisher den allergrössten Teil des CO2-Budgets aufgebraucht haben, das gemäss IPCC eingehalten werden muss, um die Erwärmung weltweit nicht über zwei Grad ansteigen zu lassen. Bereits vor zwei Jahren hatte auch die Stadt Winterthur den Klima-Notstand ausgerufen. In der besonderen Verantwortung der grossen Städte genügt das aktuell gesetzte Netto-Null 2050 Ziel nicht mehr. Die Klima-Allianz beantragt deshalb eine der Situation angemessene und ehrgeizigere Zielsetzung für Netto-Null bereits bis zum Jahre 2040. Kongruent dazu soll auch das Zwischenziel 1t leicht auf das Jahr 2033 vorgezogen werden. Zielsetzungen und Massnahmenprogramm sind damit vergleichbar zu jenen der Stadt Zürich.
Diese Anpassungen bedingen keineswegs, dass wir nicht mit dem vom Stadtrat vorgelegten Massnahmenplan starten könnten. Die Klima-Allianz sieht weder eine sachliche noch zeitliche Notwendigkeit zu einer Verzögerung. Im Gegenteil. Das Massnahmenprogramm entspricht quasi einer rollenden Planung, die jetzt für die ersten 7 Jahre aufgelegt ist. Es genügt, wenn diese bis in rund 5 bis 6 Jahren entsprechend ergänzt und für die nächste Periode vorbereitet wird. Das Programm ist für den Start bereits sehr ehrgeizig, es soll nun raschest möglich in die Umsetzung!
Die Gespräche der Klima-Allianz fanden nicht zuletzt auch mit dem Klimastreik Winterthur statt. Dort wurde beschlossen, die vorliegende Anpassung in der, nach dem positiven Ratsbeschluss stattfindenden Volksabstimmung, gemeinsam zu unterstützen. Der Klimastreik betont allerdings weiterhin, dass auch dieses Ziel nicht genügen wird.
Die Klima-Allianz ist überzeugt, dass damit in der Stadt Winterthur für die folgenden Jahre eine wichtige sowie politisch tragfähige Leitplanke zu ehrgeizigen und umsetzbaren Klimaschutz-Massnahmen gelegt wird.
Namens der vier oben erwähnten Fraktionen
Reto Diener, Gemeinderat Grüne