Mehr „Zug“ für unsere Verkehrspolitik

Der Stadtrat von Winterthur will weiterhin an den automobilen Mega-Projekten Südostumfahrung und Entlastungsstrassen Oberwinterthur sowie tiefergelegte Vogelsangstrasse festhalten. Er rührt dazu sogar in Bundesbern die Werbetrommel auf allen Kanälen. Die Grünen Winterthur betrachten diese Bemühungen als wenig zukunftsträchtig und als nutzlose Investition in eine aussterbende Dinosaurier-Technologie.
 
Statt neue Autobahnen und Strassen benötigen wir, wenn überhaupt, vielmehr einen Kapazitätsausbau auf der Schiene, z.B. den Brüttemer-Tunnel für die Verbindung zwischen Zürich und Winterthur. Nur mit einer zügigen Verlagerung der immer mehr überbordenden privaten Mobilität auf den öffentlichen Verkehr können wir die gesteckten CO2-Reduktions-Ziele erreichen (die wir sonst insbesondere beim Verkehr meilenweit verfehlen werden). Ebenfalls können wir damit die Umwelt und und unserere Ressourcen nachhaltig schonen. Die Fakten sind längst bekannt. Sogar die kantonalen und regionalen Verkehrskonzepte, welche zuletzt erstellt wurden, sprechen diesbezüglich Klartext: Mit Bahn, Tram, Bus und Velo können die Mobilitätsbedürfnisse einigermassen zukunftsfähig abgedeckt werden.
 
Nicht zuletzt stellt sich aber auch immer mehr die grundsätzliche Frage nach der Gesamtmenge an Mobilität die wirklich brauchen und wollen.
Die Grünen fordern alle, aber insbesondere unsere Regierung auf, sich vom Gedanken des immerwährenden Wachstums (auch hier!) zu verabschieden. Wer insgesamt zusätzliche Kapazitäten bereit stellt, wird nur immer noch mehr Verkehr ernten. Die Hoffnung auf Entlastung der Innenstädte wird sich in noch mehr belastete Luft auflösen! Wir betrachten es deshalb als Gebot der Stunde, die Tatsache der beschränkten Kapazitäten und Engpässe zur Suche nach intelligenteren und zukunftsfähigeren Lösungen zu nutzen.
 
Verkehrssteuerungsmassnahmen sowie Förderung von öffentlichem und Langsamverkehr weisen dazu den Weg. Ergänzt mit einem zurückhaltenderen Einsatz der umweltbelastenden Verkehrsarten kann damit reale und nachhaltige Entlastung erzeugt werden.
 
                                     Medienmitteilung Grüne Winterthur, 26. März 2009
 
Reto Diener
Co-Präsident Grüne Winterthur