Der Kantonsrat hat heute die Unterstützung der Kulturlandinitiative abgelehnt. Aus der Sicht der Grünen ist offensichtlich, dass der Kantonsrat die Problematik rund um den Schutz unserer Böden als Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft und als ökologisch wertvolle Flächen verkennt. Der Entscheid, den landwirtschaftlich und ökologisch wertvollen Flächen keinen besseren Schutz zukommen zu lassen, leistet der Zersiedlung Vorschub. Doch genau die fortschreitende Zersiedlung ist ein schwerwiegendes Problem, das grosse Teile der Bevölkerung beunruhigt.
Der Kanton Zürich weist rechtskräftige und nicht überbaute Bauzonen aus, die bei gleichbleibendem Bedarf noch für mehr als 20 Jahre ausreichen. Darüber hinaus sind in den überbauten Bauzonen noch riesige ungenutzte Geschossflächenreserven vorhanden. Die Voraussetzungen für eine Bevölkerungszunahme um weit über 500'000 EinwohnerInnen sind gegeben. Vor diesem Hintergrund ist es dringend nötig, die weitere Ausdehnung des Siedlungsgebietes wirksam zu beschränken.
Unverständlich sind für die Grünen die Befürchtungen, dass eine Annahme der Initiative zu einer Ausdehnung des Siedlungsgebietes an peripheren Lagen führen soll. Der Kantonsrat selber hat es in der Hand, bei der Festlegung des Siedlungsgebietes im Kantonalen Richtplan einer solchen unerwünschten Entwicklung einen klaren Riegel zu schieben.
Die Grünen freuen sich, dass ihre Kulturlandinitiative voraussichtlich im Juni 2012 zur Abstimmung kommen wird. Die Aussichten für ein JA sind gut: Auf kommunaler Ebene werden je länger je mehr Einzonungsbegehren abgelehnt. Nun steht erstmals in der Schweiz eine Abstimmung auf kantonaler Ebene zum Schutz des Kulturlandes an. Die Stimmberechtigten haben dann endlich die Möglichkeit, einen wirksamen Nagel einzuschlagen, die unverbaute Landschaft zu schonen und die Zersiedelung zu bremsen.

http://www.kulturlandinitiative.ch/