Private Krankenkassen sind Teil des Systems, welches die Prämien in die Höhe treiben

Die Krankenversicherer verwalten als private Unternehmen Milliarden an Volksvermögen, ohne dass sie effektiv kontrolliert werden. Jeder CEO verdient zwischen einer halben und einer Million Franken. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Es wird viel investiert in das Kaderpersonal. Es gibt Boni-Strukturen für Mitarbeitende, damit sie z.B. die Kostenübernahme für Operationen oder einen Rehabilitationsaufenthalt nach einer Chemotherapie ablehnen. Die Festsetzung von Löhnen sind Unternehmensentscheide in der ausschliesslichen Verantwortung der Unternehmensleitung, so hat es der Bundesrat in der Antwort auf eine Anfrage von Paul Rechsteiner bekräftigt.

Krankenkassen investieren zudem Millionenbeträge in Werbung und Marketing. Den Pseudo-Wettbewerb zwischen den rund 50 Krankenkassen bezahlen die Prämienzahlenden.

Zwangswahl: Freie Krankenkassenwahl bei Krankenkassenpflicht

Das Krankenkassen-Obligatorium ist gesamtgesellschaftlich ein Segen. Die Spitäler müssen nicht mehr Fonds-Anträge stellen, damit die Kosten für Behandlungen von insolventen Personen gedeckt werden oder Menschen die Behandlung verwehren, weil diese sie nicht bezahlen können.  

Jedes Jahr soll die obligatorisch versicherte Person prüfen, ob ein Wechsel der Krankenkasse rein aufgrund ökonomischer Kriterien angezeigt ist – wegen den jährlichen Prämienanstiegen ist man gezwungen unter den teuren, die am wenigsten teure Krankenkasse zu wählen. Die daraus entstehende Wechselkosten werden wiederrum auf die Prämien überwälzt.

Angebote, die verpflichtend sind, werden in der Regel staatlich angeboten. Darum ist es nur folgerichtig, dass der Staat auch die Dienstleistung einer Krankenkasse anbietet und die Versicherten nicht gezwungen werden, aus einem künstlichen Marktangebot zu wählen. Künstlich, weil das Angebot im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) von Gesetzes wegen deckungsgleich zu sein hat.

Fehlende Transparenz bei den Privaten Krankenkassen

Es wird von den Krankenkassen betont, dass Gewinne nur durch Privat- und Zusatzversicherte erwirtschaftet werden kann. So sieht es auch das Gesetz vor. Privat– und Zusatzversicherte werden darum auch vermehrt operiert und behandelt. Diese nachgewiesenermassen unnötigen Operationen belasten jedoch ebenfalls die Grundversicherung. Wer nur grundversichert ist, zahlt also bei jeder Operation eines Privatversicherten mit. Zudem können Behandler so viel abrechnen, wie sie wollen, es gibt keine Transparenz. Das BAG prüft nur mittels Stichproben die korrekte Trennung der Versicherungszweige. Eine kürzlich erschiene Studie geht von fehlerhaften Abrechnungen von über einer Milliarde Franken aus. Eine öffentliche-rechtliche kantonale Krankenkasse soll sich ausschliesslich auf den Bereich der OKP konzentrieren.