Die Grünen unterstützen den Beschluss der KBIK zur Volksinitiative «für eine freie Schulwahl ab der 4. Klasse» – und lehnen die Initiative ab. Auch einen allfälligen Gegenvorschlag, der die freie Schulwahl ab der Oberstufe anstrebt, unterstützen sie nicht.

Die Zuteilung in die Volksschule nach geografischen Kriterien hat Tradition in der Schweiz und im Kanton Zürich. Die Grünen möchten dieses Verfahren und damit eine gesunde Durchmischung in der Volksschule beibehalten. Sie sind überzeugt, dass die soziale und kulturelle Vielfalt der Schuleinheiten und die Lage in unmittelbarer Nachbarschaft integrierendes Element und damit grosse Stärke der Volksschule im Kanton Zürich darstellen. Dass sozial schwächer gestellte Familien durch eine freie Schulwahl bessere Bildungschancen erhalten würden, erachten die Grünen als Illusion. Vom Angebot einer freien Schulwahl würden insbesondere bildungsnahe Schichten Gebrauch machen, was in der Tendenz zu einer «Ghettoisierung» führen und damit das Gegenteil bewirken würde.

Die Grünen sind der Ansicht, dass es in allen Gemeinden eine gesunde, starke und qualitativ hochstehende Volksschule braucht, die über Handlungsspielraum und genügend Mittel verfügt. Dies ist mit der freien Schulwahl gemäss Volksinitiative nicht zu erreichen, die Ressourcensituation würde durch die erwarteten Mehrkosten von 64 Millionen Franken pro Jahr gar verschlechtert. Überdies hätte der angestrebte «Wettbewerb» auch keine positive Auswirkung darauf, wie gut oder wie schnell die Kinder und Jugendlichen etwas Neues lernen. Ein stabiles und transparentes Zuteilungsverfahren von SchülerInnen und Ressourcen führen zu Planungssicherheit für Schulbehörden, Schulleitungen und Lehrpersonen der öffentlichen Schulen und damit zu einer guten Volksschule.

Aus Sicht einer nachhaltigen Schule und aus ökologischer Perspektive erachten die Grünen zudem das zusätzliche Verkehrsaufkommen aus dem absehbaren «Schultourismus» als unerwünscht.