Die Grünen begrüssen es, dass nun eine Prostitutionsgewerbeverordnung in die Vernehmlassung geschickt wird, welche das Prostitutionsgewerbe auf eine sachliche und unaufgeregte Grundlage stellen soll. Das Ziel, die städtische Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen des Prostitutionsgewerbes zu schützen, ist eine wichtige und ernst zu nehmende Aufgabe.

Noch wichtiger erscheint es den Grünen, die vorwiegend weiblichen Prostituierten vor gesundheitlichen Schäden und vor Gewalt und Ausbeutung seitens der Freier zu schützen. Die heutige Situation, welche viele Frauen zu menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der reichen Stadt Zürich zwingt, muss möglichst rasch verbessert werden.

Mit der Einführung einer Bewilligungspflicht für Strassenprostitution will die Stadt neuen Handlungsspielraum und damit eine gewisse Kontrolle über das legale Prostitutionsgewerbe gewinnen, ähnlich wie bei anderen Gewerbezweigen in der Stadt Zürich. Auch die Salonprostitution soll vermehrten Auflagen und Kontrollen unterstellt werden. Die Grünen begrüssen es, dass der Stadtrat mit einer Vernehmlassung breit verschiedene interessierte Kreise anspricht. Auch wir werden seine Vorschläge im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens seriös prüfen und hoffen, dass alle zur Vernehmlassung eingeladenen Kräfte diese Möglichkeit zu einer sachlichen Auseinandersetzung nutzen, welche die Interessen der betroffenen Prostituierten und der AnwohnerInnen ernst nimmt.

Wir Grünen sind zuversichtlich, dass auch der noch ausstehende Strichplan umsichtig und mit Rücksicht auf alle Betroffenen erarbeitet wird. Pragmatische Lösungen für dieses emotional aufgeladene Thema lassen sich am ehesten dann finden, wenn es gelingt, in sachlichen und ausgewogenen Diskussionen verschiedene Lösungsansätze zu debattieren.