Fraktionserklärung zur ZOO-Erweiterung: Z o o o h nicht!
Mit der gemeinderätlichen Weisung Nr . 322 beantragt der Stadtrat einen Investitionsbeitrag von 9,8 Mio. Franken an die Zoo Zürich AG. Seit dem Jahr 1945 richten Kanton und Stadt Zürich in unregelmässigen Abständen Bau- bzw. Investitionskosten aus. Inklusive der neuen Weisung waren dies in den letzen 15 Jahren rund 65 Mio. Franken. Zudem wird der Zoo Zürich AG seit dem Jahr 1961 durch die Stadt und den Kanton Zürich mit jährlichen Betriebsbeiträgen unterstützt. Zurzeit ist dies ein Betrag von 3'239'300.– Franken pro Jahr.
Das vom Zoo beantragte Geld soll nun für die nächsten Ausbauschritte bis ins Jahr 2020, unter anderem dem Neubau Elefantenpark aber auch eine Erneuerung der Energiezentrale / Holzschnitzelanlage, eingesetzt werden. Die Grünen unterstützen einerseits die Verbesserung bei der Elefantenhaltung mittels eines Neubaus und begrüssen andererseits die Erneuerung und ökologische Verbesserung der Energiezentrale. Weshalb lehnen wir die Weisung trotzdem ab?
Der Zoo in Zürich ist ein schweizweit beliebter Anziehungspunkt. Gross und klein freuen sich über die exotischen und einheimischen Tiere, welche in schönen und gut unterhaltenen Anlagen wohnen. Der Zoo Zürich ist einen Besuch wert.
Das Problem des Zoos ist aber nicht innerhalb des Zooareals zu suchen. Das Problem des Zoos ist seine Lage und seine nicht optimale Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. An Spitzentagen gibt es ab 11 Uhr morgens keinen einzigen freien Parkplatz mehr. Der massive Suchverkehr beeinträchtigt das ganze Quartier am Zürichberg. Der Modal Split ist schlecht. Mit dem Ausbau der Elefantenanlage sowie der Planung der sogenannten Savanne, wird sich der Besucherstrom noch verstärken. Dies wird zwar von den Verantwortlichen des Zoos verneint, doch die Erfahrung zeigt, dass dies so ist. So wurde vor ein paar Wochen wiederum ein neuer Besucherrekord für 2008 gemeldet.
Die Stadt Zürich hat verschiedene Verkehrsmassnahmen geprüft und zum Teil umgesetzt. Der Shuttle-Bus vom Parkhaus Irchel ist eine davon. Ein weiteres Wachstum des Aufkommens des motorisierten Verkehrs wird damit aber nicht verhindert. Die Grünen verlangten während der Behandlung des Geschäfts in der SK Finanzdepartement deshalb ein griffigeres Verkehrskonzept mit klaren Modal-Split-Zielen, damit sie dem Beitrag zustimmen können. Daraufhin wurde seitens der Stadt wenigstens eine Parkplatzbewirtschaftung der Zoo-Parkplätze in Aussicht gestellt.
Und was trägt der Zoo Zürich dazu bei, um das Verkehrsproblem vor seiner Tür zu lösen? Der Zoo hat sich gegen eine Verlängerung der Tramlinie ausgesprochen. Er ist nicht bereit, bei den Eintritten eine Lösung anzubieten, welche den BesucherInnen, die den öV benutzen einen Preisvorteil bieten. Er ist auch nicht bereit, die Zutrittsbedingungen bei den Abos anzupassen, obwohl die Be-sitzerInnen einer Jahreskarte selbst an den Spitzentagen einen Viertel der Besuchenden ausmachen. Er setzt allein auf den Bau einer Seilbahn, welche frühestens in ein paar Jahren realisiert werden kann und früher oder später zum Bau eines Grossparkplatzes in Stettbach führen wird.
Das überzeugt uns nicht. Wir fordern den Zoo auf, sich aktiv um das Verkehrsproblem zu kümmern und griffige Massnahmen zu realisieren. Erst wenn der Stadtrat mit einer Parkplatzbewirtschaftungs-Weisung zeigt, dass er die Verkehrsprobleme Ernst nimmt, stimmen wir dem Kredit zu.
- Karin Rykart, Mitglied Spezialkommission FD, 078 728 33 15
- Daniel Leupi, Fraktionspräsident, Mitglied Spezialkommission Verkehr, 079 243 62 93
- Markus Knauss, Mitglied Spezialkommission Verkehr, Mitglied Büro, 044 291 33 00