Das Sparprogramm der Stadt ist nicht genügend

Das heute von der Stadt vorgelegte Massnahmenprogramm zur Vorbeugung in Bezug auf eine erwartete Energiemangellage geht in die gute Richtung, ist aber bei weitem nicht genügend. Das gilt sowohl für die verwaltungsinternen Massnahmen, wie auch in Bezug auf die Vorbildfunktion und die Kommunikationselemente gegenüber Bevölkerung und Wirtschaft.

Neben den Symbolelementen wie z.B. Reduktion der Beleuchtungen, die wir durchaus begrüssen, müssen auch kräftiger wirksame Massnahmen inkludiert sein. So wären z.B. beim Hallenbad verschiedene Massnahmen zum Energiesparen (vorbeugend oder in Abhängigkeit der meteorologischen Entwicklung) denkbar, ebenso könnten die Raumtemperaturen in den städtischen Verwaltungsgebäuden ab sofort auf 19° und in den Schulhäusern auf 20° begrenzt werden. Der Bund, die Städte Zürich und Basel, wie auch jetzt schon viele Private, gehen bereits deutlich weiter. Bei entsprechender Kleidung und etwas Bewegung zwischendurch ist das durchaus zumutbar. Wenn die Stadtverwaltung hier nicht deutlicher vorausgeht, kann niemand erwarten, dass sich Bevölkerung und Wirtschaft freiwillig mindestens in Richtung 20-21° bewegen.

Die Reduktion der Raumtemperaturen hat deutliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch: Pro Grad im Mittel rund 7% weniger. Dies verringert bei allen Gas- und Ölheizungen aber auch in den Wärmenetzen, in den kalten Tagen den Bedarf an fossiler Spitzenabdeckung. Was nicht nur Primärenergie spart sondern auch CO2 Emissionen reduziert. Beides entspricht den Zielvorgaben der Klimapolitik, welche auch in der Krisenlage nicht ausser Acht gelassen werden darf! Zuletzt: Wer mit Wärmepumpe heizt benötigt bei tieferer Raumtemperatur deutlich weniger Strom. Auch hier kann wertvolle Primärenergie und indirekt wieder CO2 gespart werden.

Die Grünen erwarten weiterhin, dass die Bevölkerung und Wirtschaft noch gezielter und eindringlicher auf die Situation hingewiesen wird. Wir würden es sehr begrüssen, wenn in den nächsten Monaten diesbezüglich noch stärker informiert wird, und zwar über alle Kanäle, von Flugblättern, Zeitungen bis Social-Media.

 

Martina Blum, Stadtparlamentarierin, Kommission UBK
Reto Diener, Stadtparlamentarier und Co-Präsident