Die Grünen begrüssen den richtigen Entscheid des Stadtrates, auf die Nennung der Nationalität von Täterinnen und Tätern zu verzichten, bzw. sie nur auf Anfrage zu nennen.

Die Grünen begrüssen den richtigen Entscheid des Stadtrates, auf die Nennung der Nationalität von Täterinnen und Tätern zu verzichten, bzw. sie nur auf Anfrage zu nennen.

Für diese Haltung, die wir schon immer vertreten haben, sind vorab zwei Gründe ausschlaggebend:
Erstens besteht jeder Mensch aus Hunderten von Eigenschaften, nur eine davon ist seine Nationalität. Wer behauptet, ausgerechnet diese sei prägend oder gar ursächlich für eine kriminelle Handlung, entlarvt sich als rassistisch.
Zweitens steht für die Grünen ausser Frage, dass die Forderung nach der Nennung der Nationalität ausschliesslich politisch und ideologisch begründet ist. Sich blauäugig auf den Standpunkt zu stellen, es handle sich bei der Nationalität ja nur um ein Fakt, so wie es die Bürgerlichen in der Ratsdebatte machten, ist fahrlässig und fördert den Hass und rassistische Instinkte in der Gesellschaft. Die Nennung der Nationalität dient nämlich ausschliesslich dem Zweck, Vorurteile zu fördern.
Wir Grünen verkennen keineswegs die Statistik, die für manche Verbrechen eine höhere Rate bei ausländischen Personen ausweist. Wir rufen die Medien aber dazu auf, hier nicht die Nationalität, sondern die wahren Ursachen dafür zu thematisieren: Armut, tiefes Bildungsniveau, Stigmatisierung in der Schweiz, Mutproben, mangelnde soziale Kontrolle, Kriegstraumata oder Drogenkonsum. Oder schlicht das Arbeitsverbot für manche Migrantinnen und Migranten. Das nennen wir Grünen Sorgfaltspflicht.
Es ist ja klar, was die Verfechter einer Nationalitätennennung vorhaben: Ihre Forderung macht nur dann Sinn, wenn man solche «Fakten» auch einschlägig ausschlachtet. Diese politische Absicht ist durchsichtig. Wir Grünen lehnen aber jede Förderung von Hasspredigten ab. Sicherheitsvorsteher Richard Wolff handelt daher richtig.