Die nächste Scheinlösung in Eglisau
Medienmitteilung der Grünen Kanton Zürich zur kantonalen Machbarkeitsstudie Umfahrung Eglisau
Mit dem Plan zur Umfahrung Eglisau streut Regierungsrätin Carmen Walker Späh Sand in die Augen der Bevölkerung. Sie gibt vor, eine Lösung gefunden zu haben, wo keine Lösung möglich ist. Da hilft auch keine hochwertige Brückenarchitektur eines Santiago Calatrava. Für die GRÜNEN ist klar: Der Verkehr muss stärker auf den ÖV umgelagert werden.
Zahlreiche Strassenprojekte des Kantons haben als Millionen Franken teure Planungsleichen geendet, so etwa der Rosengartentunnel oder die Westtangente in Wetzikon. Auch in Eglisau wird schon seit Jahrzehnten nach einer Lösung gegen den massiven Durchgangsverkehr gesucht. Doch die geplante Umfahrung Eglisau führt mitten durch ein Gebiet, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) steht. Ein solches Gebiet baulich zu beeinträchtigen, ist rechtlich nur dann möglich, wenn ein nationales Interesse für den Eingriff geltend gemacht werden kann. Ein solches liegt bei der Umfahrung Eglisau jedoch nicht vor.
Verkehrskonzept für Eglisau umsetzen
Die GRÜNEN haben grosses Verständnis für die Anliegen der Eglisauer Bevölkerung, die seit Jahrzehnten mit dieser Verkehrsüberlastung leben muss. Kein Verständnis haben die GRÜNEN dafür, dass das Amt für Mobilität das Verkehrsmanagement-Konzept für Eglisau, welches den lokalen Verkehr besser fliessen lassen soll und den Fussgängern bessere Überquerung ermöglicht, nicht schon umgesetzt hat. Ebenso muss der ÖV im Rafzerfeld attraktiver gemacht werden, mit dem Ziel, das ein ansehnlicher Teil des heutigen MiV auf Zug und Bus verlagert werden kann.
Die Zürcher Stimmbevölkerung hat 1985 die Umfahrung Eglisau abgelehnt. 2015 wurden vom Regierungsrat sieben Varianten vorgelegt und sechs davon von der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission abgelehnt. Die letzte Variante, welche als Tunnel unter dem Rhein geführt werden sollte, verwarf der Regierungsrat wiederum als viel zu teuer. Mit jetzt vorgelegter Variante würden die Anschlüsse in Tunnel geführt, welche im Tagebau realisiert werden, und durch eine Brücke verbunden werden. Der Eingriff ins BLN Gebiet ist nach wie vor massiv und kann nicht gerechtfertigt werden.
Klimaschutz statt Mehrverkehr
Durch die neue Strasse würde zusätzlicher Verkehr aus Deutschland und dem Raum Schaffhausen angezogen, und die Belastung am Nordring würde weiter erhöht. Zudem wäre die Umfahrung Eglisau eine teure Massnahme, die sich gegen die Klimaziele des Kantons richtet. Ebenso ist zu erwarten, dass der Siedungsdruck im Rafzerfeld zunehmen würde, was den Zielen der kantonalen Richtplanung diametral zuwiderläuft.