Der ZFI taugt als Fiebermesser, als Medikament ist er dünner Kamillentee
Zum Zürcher Fluglärm – Index (ZFI) 2008
Wie erwartet hat der ZFI (Zürcher Fluglärmindex) im Jahr 2008 den Grenzwert deutlich überschritten. Die vom Regierungsrat vorgeschlagenen Massnahmen sind alle langfristig angelegt. Auf die einzige kurzfristige Massnahme wird verzichtet, das wäre die rasche Verlängerung der Nachtflugsperre auf 7 Stunden. Das ist enttäuschend und zeigt, dass die Versprechungen im Abstimmungskampf zur Plafondinitiative nicht gehalten werden.
Zu den Massnahmen im Einzelnen:
Das Massnahmenkonzept Flugbetrieb ist enttäuschend. Einzig die vorgesehene Revision der Gebührenordnung geht in die richtige Richtung. Diese Massnahme hätte der Flughafen aber schon länger beschliessen können. Bei den Massnahmen “Lage der Flugrouten“ ist darauf hinzuweisen, dass die skyguide zum heutigen Zeitpunkt gar nicht mit den finanziellen Ressourcen ausgerüstet ist, um diese Aufgaben zügig anzugehen. Der CDA (continous descent approach)bekommt höchstens in den Randstunden Bedeutung. Einzig die Verlängerung der Nachtflugsperrordnung würde eine deutliche Wirkung auf den ZFI zeigen. Ausgerechnet diese Entlastung für die Bevölkerung will die Regierung nicht umsetzen.
Mit der Auslobung der Variante J (Pistenverlängerungen) wird der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut. Es wurde davon keine DVO (Durchsetzungsverordnung der Deutschen)– Variante publiziert. Damit dürfte sie wohl kaum besser liegen als die E – Varianten (heutiges Betriebssystem in verschiedenen Varianten (mit DVO, ohne DVO, mit etwas mehr oder weniger Süden)), im Gegenteil, sie würde die Kapazitäten noch erhöhen.
Das Massnahmenkonzept Raumentwicklung /Wohnqualität geht in die richtige Richtung. Die Teilmassnahmen sind zum grössten Teil schon aus “RELIEF“ – Zeiten (Raumentwicklung Flughafenregion unter Fierz) bekannt. Die politische Realisierung ist aber nur dann möglich, wenn gleichzeitig in einer Symmetrie auch entsprechende Massnahmen beim Flugbetrieb umgesetzt werden. Konkret bedeutet das den Verzicht auf die Variante J und die Verlängerung der Nachtflugsperrzeiten.
Kontakt:
Esther Guyer, Fraktionspräsidentin Grüne, 079 699 13 45
Robert Brunner, Kantonsrat Grüne, Mitglied KEVU, Tel 044 853 15 55