Das Absenktempo beim CO2 muss verdoppelt werden. Der Ausbau der Wärmenetze muss stärker vorangegtrieben werden.

Medienmitteilung zum Monitoring/Controlling „Energiekonzept 2050 (bisher)“ der Stadt Winterthur.

Kleine Schritte sind gemacht. Viel grössere stehen aber noch an.

Der Bericht zur Umsetzung des EK 2050 gemäss bisheriger Planung zeigt auf, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen – in Hinblick auf die bisherige Zielsetzung (Absenkung) – in etwa erreicht wurde. In etwas mehr als 10 Jahren wurde pro Kopf der Bevölkerung rund eine Tonne Reduktion realisiert. Das ist erfreulich, genügt aber bei weitem nicht. Mit dem Ausgangswert von aktuell noch rund 4t (Scope 1 und 2 gemäss neuem Energiekonzept Netto-Null) muss bis in spätestens 30, besser 20 Jahren 0t erreicht werden. Beim gegenwärtigen Absenktempo würden wir die Ziele weit verfehlen.

Das Absenktempo muss verdoppelt werden!

Weil die tiefer hängenden Früchte nun allmählich alle geerntet sind, werden die nächsten Schritte um so anspruchsvoller. Dazu muss der finanzielle und personelle Mitteleinsatz deutlich erhöht werden. Im aktuellen Budget 2022 ist davon noch wenig erkennbar, obwohl das neue Konzept schon seit 2020 vorliegt. Die rasch fortschreitende Klimakrise erduldet keinen Aufschub von Massnahmen mehr, wie sie z.B. beim Ausbau der notwendigen Wärmenetze immer deutlicher sichtbar werden. Es genügt nicht, nur die bestehenden Netze etwas zu erweitern. Insbesondere in den sehr grossen Gebieten mit Grundwasserwärme erwarten die Grünen ein deutlich höheres Engagement der Stadt. Insbesondere auch deshalb, weil in diesen Arealen keine Wärmepumpen mit Erdsonden und damit hoher Energieausbeute durchgeführt werden können. Eigentümern mit fossilen Heizungen bleibt letztlich nur die Umstellung auf sehr stromintensive Luftwärmepumpen. Das kann nicht die Zukunft der Wärmeversorgung sein.

Das Anzapfen der Grundwasserwärme kann nicht von jeder Liegenschaft einzeln umgesetzt werden. Hierzu braucht es vermehrt das Engagement der öffentlichen Hand. Die Planung auch von neuen Verbundsystemen mit den entsprechenden Leitungsnetzen muss jetzt vorangetrieben werden.

 

von Reto Diener, Co-Präsident und Stadtparlamentarier