Die heute vom Stadtrat vorgestellte Teilrevision der BZO wird von den Grünen grundsätzlich als solid beurteilt, allerdings vermissen wir den Mut, brisante Themenwie beim Grünraum oder bei den Arealüberbauungen anzupacken.

Die heute vom Stadtrat vorgestellte Teilrevision der BZO wird von den Grünen grundsätzlich als solid beurteilt, allerdings vermissen wir den Mut, brisante Themenwie beim Grünraum oder bei den Arealüberbauungen anzupacken.

Positiv: Keine flächendeckenden Aufzonungen und Ersatz von IHD

Die Grünen erachten es grundsätzlich als richtig, keine flächendeckenden Aufzonungen in der BZO vorzunehmen. Die heute bestehenden Bauzonenreserven sollen so ausgenutzt werden, dass damit die erwartete, und auch erwünschte, Siedlungsentwicklung stattfinden kann.

Statt flächendeckender Aufzonungen, die nur zu Planungsgewinnen für Einzelne führen würden, sind Aufzonungen nur dann zulässig, wenn in kooperativen Verfahren oder Sondernutzungsverfahren auch die Allgemeinheit etwas davon hat. Im Vordergrund stehen hier selbstverständlich zahlbare Wohnungen. Diesen Grundsatz begrüssen die Grünen ausdrücklich.

Positiv vermerken die Grünen auch, dass mit der Streichung der „Industriezonen mit Zulassung für Handel und Dienstleistungen“ (IHD) die Nachwirkungen der unseligen BZO Hofmann wieder etwas zurückgenommen werden. Die IHD hat dazu geführt, dass gewerbliche Nutzungen durch Büros verdrängt worden sind. Die neu vorgeschlagenen „Industrie- und Gewerbezonen“ schützen einerseits die industriellen und gewerblichen Nutzungen. Andererseits bieten sie mit einem differenzierten Anteil an zulässigen Büronutzungen die Möglichkeit, knowhow-basiertes Gewerbe und Industrie in der Stadt zu halten oder allenfalls auch neu anzusiedeln.

Mutlos beim Grünraum und bei den Arealüberbauungen

Nicht zufrieden sind die Grünen mit den Anstrengungen zum Grünraum. Eine wachsende Stadt, wie sie von den Grünen unterstützt wird, hat auch ihren Preis. Damit die Lebensqualität in der Stadt erhalten bleibt, muss der Grünraum nicht nur besser nutzbar sein, sondern es ist auch mehr Grünraum zu schaffen. Diese Forderung ist umso wichtiger, als sich die Auswirkungen der Klimaerwärmung lokal nur durch mehr Grünraum auffangen lassen. Das wird sowohl durch die Klimaanalyse der Stadt Zürich, als auch aktuell durch den Bericht der ZKB „Klimawandel im Grossraum Zürich“ bekräftigt. Zwar werden in genau definierten Bereichen die Bäume besser geschützt. Das ist ein grosser Vorteil. Aber mehr Grünräume werden nicht definiert. Ja es ist sogar davon auszugehen, dass durch eine intensivere Nutzung der Grünräume durch die Infrastruktur von Sportanlagen effektiv weniger Grünraum zur Verfügung stehen wird.

Ebenfalls nicht angepackt wurde das Thema der Arealüberbauungen. Ab einer Arealfläche von 6000 m2 besteht heute ein Rechtsanspruch, das Land sehr viel intensiver nutzen zu können. Dabei kann die öffentliche Hand aber nur unzureichend Einfluss auf die Planung nehmen, obwohl jeweils hohe Infrastrukturaufwändungen z.B. für Schulen oder Verkehr, anfallen. Die Abschaffung der Arealüberbauungen, die auch immer wieder zu heftigem Widerstand in der Nachbarschaft geführt haben, wurde bei der BZO-Revision nicht erwogen.

Markus Knauss, Gemeinderat, Mitglied SK Hochbaudepartment/Stadtentwicklung
079 642 27 29

Gabi Kisker, Gemeinderätin, Mitglied SK Hochbaudepartment/Stadtentwicklung
079 936 66 33