Die Revision der Teilrichtpläne «Gewässer, Gefahren, Ver- und Entsorgung» zeichnet sich durch gelungene Kompromisse aus, aber auch durch den fehlenden Willen zur Prioritätensetzung. Sowohl bei den Materialabbaugebieten wie auch bei den Deponien konnten für verschiedene Gebiete Gesamtkonzepte durchgesetzt werden. Die Streichung von unsinnigen Deponiestandorten wie Feldmoos (Niederhasli) oder Längiberg (Horgen) sowie die Streichung bestrittener Materialabbaugebiete wie der Zweidlergraben in Glattfelden, fanden leider keine Mehrheit in der Kommission. Fortschritte wurden erreicht, indem den Anliegen der Landwirtschaft und Naturräumen gleichwertig Rechnung getragen wurde.

Sowohl die Einträge für Deponien wie auch für Materialabbaugebiete, decken den Bedarf weit über den Planungshorizont des Richtplans hinaus. Immerhin kann mit Gesamtkonzepten für die Gebiete Rafzerfeld, Windlacherfeld, Glattfelden und Hardwald die Anzahl offener Gruben in einer Geländekammer verringert werden. Besonders unsinnig ist jedoch, dass die Deponie Feldmoos (Niederhasli) eingetragen bleiben soll, obwohl nur eine ungenügende hydrogeologische Eignung besteht. Ebenso störend  sind die Einträge Goldbach (Rüti) und Längiberg (Horgen), welche naturschützerisch und landschaftlich wertvolle Gebiete tangieren.

Deponiestandorte sind weiterhin im Überfluss vorhanden.Wo welche Deponien eingerichtet werden, wird den Zufälligkeiten des Marktes überlassen. Aus Sicht der Grünen ist eine Koordination der Abfallplanung mit den Nachbarkantonen dringend notwendig. Dabei sind die aus raumordnungspolitischer, ökologischer und volkswirtschaftlicher Sicht besten Standorte zu bestimmen.

Siedlung, Infrastrukturanlagen, Landwirtschaft, Gewässer und andere Naturräume stehen in Konkurrenz um die knappen Bodenflächen. Landwirtschaft und Naturräume haben dabei in der Regel das Nachsehen. Umso wichtiger ist es daher, dass wenigstens Landwirtschaft und Naturräume nicht gegenseitig ausgespielt werden. Die Grünen konnten erreichen, dass im Richtplantext die Konkurrenz abgebaut wurde. Bei der Rekultivierung von Materialabbaustellen und Deponien soll der Natur und der Landwirtschaft gebührend Raum geboten werden. Bei der Landwirtschaft steht dabei der Erhalt und die bestmögliche Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit im Zentrum.

Die Sicht der Grünen konnte in die Revision der Teilrichtpläne mit Kompromissen einfliessen. Mit Minderheitsanträgen bekämpfen die Grünen unsinnige Einträge von Deponien und Materialabbaugebieten. Für eine spannende Debatte ist gesorgt.

Rückfragen:

Françoise Okopnik, Kantonsrätin Grüne, Mitglied KPB, Natel 078'803’01’48

Martin Geilinger, Kantonsrat Grüne, Mitglied KPB, Natel 079'258’57’00