Kein Atomstrom mehr im Standardmix von Stadtwerk Winterthur, neue Bezeichnungen im Stromsortiment.

Die Grünen Winterthur begrüssen den Entscheid von Stadtwerk Winterthur sehr, im Standard-Stommix keinen Atomstrom mehr anzubieten. Das entspricht einem seit vielen Jahren geforderten Strategiewechsel. Mit der Initiative „Winergie 2050“, welche wohl demnächst zur Abstimmung kommen wird, haben wir 2010 schon angeregt, mit einer Vorwärtsstrategie in die erneuerbare Zukunft Winterthurs zu gelangen. Insbesondere beim Strom ist dies von absolut zentraler Bedeutung. Das zeigt sich gerade daran, dass vor allem die fossilen Energien zur Produktion von Wärme und Kälte bei der Substitution zusätzlichen Bedarf an die erneuerbare Stromproduktion stellen werden. Daneben müssen allerdings die Effizienzanstrengungen ebenfalls noch deutlich verstärkt werden. Der gestern vorgestellte Beschluss von Stadtwerk leitet – gemeinsam mit dem jetzt zur Abstimmung gelangenden Rahmenkredit für erneuerbaren Strom – die längst überfällige Strategiewende ein. Das ist sehr erfreulich.

Bezüglich des jüngsten Entscheids zum wählbaren Stromsortiment bedauern wir allerdings, dass sich am Preisgefüge nichts Wesentliches ändert. Atomstrom ist nach wie vor das günstigste Produkt. Das ist das falsche Signal an den Konsumenten und das Gewerbe! Es zeigt einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf für eine ökologische Steuerreform, eine Reform welche die sauberen Technologien gegenüber den dreckigen Energieformen so bevorzugt, dass der Umstieg (auch finanziell) attraktiv wird. Unterdessen ist dies auf der eidg. Ebene sogar bei CVP Bundesrätin Leuthard kein Tabu mehr.

Wir sind überzeugt, dass die grossen Städte hier eine wegweisende Funktion haben und durchaus diesen oder jenen innovativen Schritt ohne eidgenössische Regulierung bereits vorwegnehmen könnten. Wir hoffen auf weitere Massnahmen dazu auch von Stadtwerk Winterthur: Es muss sich lohnen, auf die erneuerbaren Energien umzusteigen! Weiterhin strahlende, atomare Abfälle zu produzieren hat keine Zukunft mehr.