Statt antizyklisch zu Handeln wirft der Stadtrat aus Angst vor den Schatzmeistern beim Kampf gegen die Klimaerwärmung das Handtuch. Kleinmütig wird ein wirklich innovatives und zukunftsweisendes Projekt zurückgezogen. Wer soll sich die Investition in erneuerbare Energien leisten können auf dieser Welt, wenn nicht wir, hier in der Schweiz?

Statt antizyklisch zu Handeln wirft der Stadtrat aus Angst vor den Schatzmeistern beim Kampf gegen die Klimaerwärmung das Handtuch. Kleinmütig wird ein wirklich innovatives und zukunftsweisendes Projekt zurückgezogen. Wer soll sich die Investition in erneuerbare Energien leisten können auf dieser Welt, wenn nicht wir, hier in der Schweiz?

Das hervorragend im Portfolio der kommunalen Energiestrategie positionierte Projekt „Aquifer“ (Wärmeverbund Neuwiesen mit Nutzung der Wärme des Grundwassers) wird offiziell begraben. Die Begründung ist zwar rein finanzieller Natur, das macht die Sache aber nicht geniessbarer.

Die Grünen sind ausserordentlich enttäuscht, dass hier die Flinte schon ins Korn geworfen wird, bevor man der Zukunft eine Chance gegeben hat. Wer sagt denn, dass die Prognosen der Energiepreise am Markt genau so bleiben, wie sie jetzt offensichtlich sehr pessimistisch eingeschätzt worden sind. So wie man vor einigen Jahren allenfalls (kurzfristig) etwas zu optimistisch kalkuliert hatte, kann man jetzt genauso wieder daneben liegen. Ob es dann am Schluss wirklich 15 Mio. Franken sind, die wir tatsächlich netto aufbringen müssten, weiss in Tat und Wahrheit niemand wirklich.

Die Klimaerwärmung schreitet mit Riesenschritten voran. Sie beschleunigt sich fast täglich mehr. Grund ist die massive Ausbeutung der fossilen Ressourcen auf diesem Planeten. Das bestreitet unterdessen niemand mehr ernsthaft. Es ist unter dieser Prämisse wenig überzeugend, davon auszugehen, dass sich die Kosten für die fossilen Ressourcen in den nächsten Jahrzehnten nicht ebenfalls deutlich verändern werden. Und dass diese Veränderung langfristig nur noch in eine Richtung gehen kann, ist genau so klar wie nur unser Trinkwasser sein kann.

Die Grünen fordern den Stadtrat auf, diese aktuell höchst kleinmütige Strategie ernsthaft zu überdenken und mit innovativen Ansätzen – gemeinsam mit der Bevölkerung – nach neuen Möglichkeiten zur Überbrückung der aktuell fehlenden Beträge zu suchen. Eine vorausschauende Vorwärtsstrategie sieht anders aus. Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe oder Ausreden. Es ist für die sechstgrösste Stadt in der reichen Schweiz beschämend, wenn solche Projekte zugunsten der Zukunft auf diesem Planeten nicht mehr umgesetzt werden können.

 

Medienmitteilung Grüne Winterthur (Reto Diener, Co-Präsident)