Mit der heutigen Diskussion zum Rosengarten machen wir einen weiteren, wichtigen Schritt in eine neue, ökologischere Verkehrspolitik. In die Diskussion um die Rosengartenstrasse, jahrzehntelang Sinnbild einer verfehlten Verkehrspolitik, kommt endlich wieder Bewegung. Jahrzehntelang wurden immer wieder Versprechungen abgegeben, dass es schon besser komme, wenn nur der und dieser Tunnel endlich gebaut werde. Wir erinnern daran, dass der Milchbucktunnel, der Gubristtunnel und der Uetlibergtunnel gebaut worden sind, die alle eine so genannte Entlastung hätten bringen sollen. Wie die Verkehrszahlen aber zeigen, hat diese Verkehrsentlastung niemals stattgefunden. Heute versagen wir uns deshalb diesem Tunnelblick. Die ökologischen Mehrheiten in diesem Rat wollen die Verkehrsmisere nicht verwalten oder verlagern. Wir wollen sie lösen.

Dabei sehen wir die Lösung eben nicht in neuen Tunnelbauten, sondern in einer neuen Nutzung der Strassen. Was nützt autofreies Wohnen, wenn auswärtige Autos nach wie vor unsere Quartiere verpesten, jeder Quadratmeter von einem Auto voll gestellt wird und die Lärmprobleme ungelöst bleiben? Deshalb soll der bestehende Strassenraum auf der Rosengartenstrasse eben nicht exklusiv nur Autos dienen, sondern er soll für ein Tram genutzt werden, und bis das Tram fährt, sollen die Busse separate Spuren erhalten.

Die gesamte Westtangente wird in den nächsten zehn Jahren nur mit halber Kapazität befahren werden können, denn es folgt eine Baustelle nach der anderen. Die Sanierung der Hardbrücke wird abgelöst durch Leitungsarbeiten an der Rosengartenstrasse, womit die Kapazität weiterhin reduziert bleibt. Und ab 2015 wird während rund 4 Jahren die Einhausung Schwamendingen realisiert, wobei jeweils nur je eine Fahrspur benutzbar ist. Genau die richtige Zeit also, die Verkehrszukunft mit einem neuen Rosengartentram aufzugleisen.

Was mit der Abstimmung über die 2000-Watt-Gesellschaft begonnen hat, findet mit dem heutigen Tag seine weitere Konkretisierung im Verkehr. Die Stadt Zürich ist einmal mehr Pionierin und zeigt, dass Verkehr nicht gottgegeben ist, sondern das Resultat bewusster Planung. Dieses Mal allerdings in die richtige Richtung.

Rückfragen:
Markus Knauss, Mitglied Spezialkommission Polizei/Verkehr, Fraktionspräsident 079/642 27 29