Umfassende Kinderbetreuungsstrukturen kommen allen zugute
Selbstverständlich haben wir in Zürich im Jahr 2012 den Anspruch, Geschlechtergleichstellung und Chancengerechtigkeit für alle zu verwirklichen. Gute ausserfamiliäre Kinderbetreuung leistet dazu einen matchentscheidenden Beitrag und deshalb muss sich der Gemeinderat dazu bekennen – falls er fähig ist, ein bisschen langfristiger zu denken als bis zur nächsten Rechnung.
Selbstverständlich haben wir in Zürich im Jahr 2012 den Anspruch, Geschlechtergleichstellung und Chancengerechtigkeit für alle zu verwirklichen. Gute ausserfamiliäre Kinderbetreuung leistet dazu einen matchentscheidenden Beitrag und deshalb muss sich der Gemeinderat dazu bekennen – falls er fähig ist, ein bisschen langfristiger zu denken als bis zur nächsten Rechnung.
Genügend Betreuungsplätze ermöglichen es Müttern und Vätern einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und sich nicht zwischen Kindern und Karriere entscheiden zu müssen. Mutter und Vater sein ist anspruchsvoll, vor allem in den ersten Lebensjahren, in denen das Fundament für die gesamte Lebens- und Lernzeit eines Menschen gelegt wird. Die Neurobiologie hat längst erkannt, dass die frühe Kindheit die grösste Lernfähigkeit des Menschen beinhaltet. Logischerweise wird ein kluger Staat die Eltern so unterstützen, damit die Kinder schon von Geburt an ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten optimal entfalten können.Gute Krippen und Horte leisten dazu einen ebenso bedeutenden Bildungsbeitrag wie die Schulen: So können Kinder von klein auf Fähigkeiten üben, die mindestens so wichtig sind wie Mathematik oder Deutsch, etwa Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Selbstdisziplin und Sozialkompetenz. Davon profitieren alle Kinder, insbesondere aber jene aus sozial benachteiligten Familien. Gerade für solche ist es deshalb besonders wichtig, dass der Zugang zu qualitativ hochstehenden Betreuungsstätten möglichst niederschwellig und – damit kommen wir auf den Punkt – gratis ist.Die volkswirtschaftlichen Vorteile sind längst wissenschaftlich erwiesen, im Folgenden drei Beispiele dafür:
- Der Besuch einer Kinderkrippe führt zu größeren Bildungschancen und erhöht das Lebenseinkommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung, die den Einfluss des Besuchs von Kinderkrippen auf die Bildungsbiographie und die zu erwartenden volkswirtschaftlichen Effekte untersucht.
- Der Nobelpreisträger für Ökonomie, James J. Heckman von der University of Chicago, hat ausgerechnet, dass jeder Franken, der in die frühe Förderung von Kindern investiert wird, eine Rendite von bis zu 50 Prozent erwirtschaftet.
- Und schliesslich: Was bringt es, Frauen und Männer für teures Geld gut auszubilden, wenn das Kinderkriegen sie dann davon abhält, ihre Fähigkeiten in der Arbeitswelt einzubringen?
Kurzum: Von umfassenden Kinderbetreuungsstrukturen profitiert die ganze Gesellschaft – und zwar nachhaltig. Deshalb wird die GRÜNE Fraktion heute nicht nur all jenen Vorstössen zustimmen, die den Ausbau der Betreuungsstrukturen voranbringen, sondern noch einen Schritt weitergehen: indem wir eine Motion einreichen, die zum Ziel hat, die ausserfamiliäre Kinderbetreuung in Zürich unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
Rückfragen:
Fabienne Vocat, 079 656 69 54
Christina Hug: 076 534 04 69