Die gnädigen Damen und Herren vom Walcheturm haben entschieden, das tumbe Volk darf gnädig den Entscheid annehmen. So hätten Sie sich das gedacht?

Die gnädigen Damen und Herren vom Walcheturm haben entschieden, das tumbe Volk darf gnädig den Entscheid annehmen. So hätten Sie sich das gedacht?

Wir halten fest: Das kantonale Amt für Verkehr hat am 11. Dezember 2009 bestätigt, dass die offenen Fragen zur Leistungsfähigkeit Spurabbau Utoquai Richtung Schoeckstrasse geklärt werden konnten. Die Erlaubnis zur Projektfestsetzung wurde erteilt.

Auch in seiner Antwort auf eine Anfrage aus dem Kantonsrat vom 6. Juni 2012 hat der Regierungsrat selber keinerlei Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems mit einer Spur weniger geäussert, ja der Regierungsrat bestätigte sogar, dass „das auf Verlangen des Kantons erstellte Leistungsgutachten betreffend Spurabbau im Utoquai Fahrtrichtung Schoeckstrasse erbrachte die verlangten Nachweise.“

Heute ist alles anders. In Sichtweite des drittgrössten Bahnhofs der Schweiz und direkt neben der Oper will der Regierungsrat weiter an seiner Strassenorgie festhalten. Das Autobahnkreuz sozusagen als höchste zivilisatorische Leistung, zu dem dieses Land fähig ist. Während landauf, landab der Kanton Zürich mit der Sanierung von Ortsdurchfahrten die Lebensqualität erhöhen will, soll das Utoquai in Zürich das Drive-In und Drive-Through der Goldküste bleiben. Wie erbärmlich.

Erbärmlich aber auch die bürgerlichen Parteien FDP und SVP, die zwar beinahe jede Abstimmung verlieren (Sechseläutenplatz, Helvetiaplatz, Vulkanplatz, Hardaupark, Städteinitiative) nun aber unter den Rockzipfel eines fremden Vogtes schlüpfen, um endlich wieder einmal in den matten Glanz eines Sieges zu kommen.

Nun können Sie zwar durchaus mit Augustinus argumentieren: „Roma locuta, causa finita.“ Rom hat gesprochen, die Sache ist erledigt. Meine Damen und Herren, hier irren sie sich aber gewaltig, denn wenn „Walche locuta, causa non finita.“ Auch wenn die Walche gesprochen hat, ist die Sache noch lange nicht entschieden. Auch Untertanengebiete lassen sich nicht alles gefallen.