Das Stadion Zürich wurde in beinahe allen Fraktionen kontrovers diskutiert, auch wenn das heute Abend kaum zum Ausdruck kommt. Um das Stadion aber für breiteste Kreise mehrheitsfähig zu machen, haben wir uns intensiv darum bemüht, eine Vorlage zu schnüren, die auch denjenigen Stimmberechtigten entgegen kommt, die mit Fussball gar nichts anfangen können.

Das Stadion Zürich wurde in beinahe allen Fraktionen kontrovers diskutiert, auch wenn das heute Abend kaum zum Ausdruck kommt. Um das Stadion aber für breiteste Kreise mehrheitsfähig zu machen, haben wir uns intensiv darum bemüht, eine Vorlage zu schnüren, die auch denjenigen Stimmberechtigten entgegen kommt, die mit Fussball gar nichts anfangen können.

Ein wichtiges Thema sind die Finanzen. Wenn man bürgerlichen Politikern zuhört, soll überall gespart werden. Interessant ist, wo dann konkret gespart wird und wo nicht: Bei Schulhäusern setzen sie auch mal grosszügig den Rotstift an. Beim Kunsthaus sparen aber geht gar nicht, sagen die Freisinnigen und die CVP, und beim Stadion noch weniger, sagt uns die vereinigte „Sparallianz“ aus CVP, FDP und SVP. Das grenzt schon beinahe an Arbeitsverweigerung.

Wir haben beim Stadion Sparanträge gestellt, die aus unserer Sicht realistisch und umsetzbar wären und die Akzeptanz des gesamten Projektes, Stadion wie Wohnungen, gesteigert hätten. Aber alle diese Anträge scheinen nicht mehrheitsfähig. Dabei: Was ist denn so schlimm daran, wenn die Stadt Zürich 3.6 Millionen Franken sparen kann bei Parkplätzen, die es nicht braucht und die auch dem Businessmodell der Fussballclubs nicht schaden? Und was ist so schlimm daran, auch bei den Betriebserträgen hohe Ziele zu setzen? Ertragsziele – nota bene -, die immer noch weit unter den Zielen beim Kunsthaus liegen? Der einzige Antrag, den hingegen die Sparallianz stellt, besteht darin, Geld einzusparen, das man gar nicht ausgeben will. Sparen bei den Reserven ist Pseudosparen der schlimmsten Sorte und finanzpolitisch sowieso verwerflich.

Nun hätten es aber auch die Linken in der Hand gehabt, das Stadion für den Teil der Stadtzürcher Bevölkerung attraktiver zu machen, die mit einem Stadion gar nichts anfangen kann. Weniger versiegelte Böden hätten dazu beitragen sollen, aber auch eine autofreie Wohnsiedlung. Doch obwohl die SP eine autofreie Wohnsiedlung bei der Kronenwiese will, soll das beim Stadion nicht möglich sein. Und nicht einmal die sich aktuell so grün gebende AL mag einen solchen Antrag unterstützen.

Die Grünen werden in der Schlussabstimmung zwar der Wohnsiedlung geschlossen zustimmen, auch wenn sie nicht autofrei ist. Zu wichtig scheint uns der Beitrag dieser Siedlung an eine ausgewogene Quartierentwicklung. Beim Stadion werden die Fraktionsmitglieder allerdings ihre persönlichen Präferenzen zum Ausdruck bringen.

Markus Knauss, Fraktionspräsident, 079 642 27 29