Erst drei Monate ist es her, dass dieses Parlament die Kredite für einen Umbau der Rämistrasse abgelehnt hat. Mit gutem Grund: Die Rämistrasse hat eine besondere Bedeutung sowohl für die Fussgängerinnen und Fussgänger wie auch für die Velofahrenden.

Erst drei Monate ist es her, dass dieses Parlament die Kredite für einen Umbau der Rämistrasse abgelehnt hat. Mit gutem Grund: Die Rämistrasse hat eine besondere Bedeutung sowohl für die Fussgängerinnen und Fussgänger wie auch für die Velofahrenden. Die Rämistrasse ist die zentrale Verbindung von See/Bellevue/Stadelhofen zum Pfauen und ins gesamte Hochschulgebiet, sie ist als einzige Verbindung topographisch geeignet und kann schlicht und einfach nicht umfahren werden.

Drei Monate nach der Budgetdebatte legt uns der Tiefbauvorsteher eine neue Planung für die Rämistrasse vor. Wer nun der Meinung war, dass die Planung den Verkehrsbedürfnissen, aber auch den Wünschen des Parlaments entsprechend, angepasst worden ist, wird eines Besseren belehrt. Die Trottoirs für Fussgänger und Fussgängerinnen werden auch im neuen Projekt verschmälert. Am engsten Punkt sind sie noch genau 1.82 m breit. Bergwärts gibt es keinen Veloweg, dafür dürfen die Velofahrenden offiziell das schmale Trottoir mit den FussgängerInnen teilen. Aber natürlich werden die Fahrspuren für die Autos talwärts auf komfortable 3.5 m verbreitert.

Was interessiert denn ein regionaler Richtplaneintrag für einen Veloweg, was ein Eintrag in der Gemeindeordnung, der entlang von Hauptachsen ein durchgehendes Velowegnetz verlangt: Petitessen, die pragmatisch einfach wegargumentiert werden.

Nun gibt es allerdings ein Problem: Es ist der Masterplan Hochschulgebiet. Bei einem Ausbau wird mit einer Verkehrszunahme in der Morgenspitze um 45% gerechnet. Und ja, der MIV trägt gar nichts zu Lösung dieses Problems bei.

«Diese Mehrnachfrage muss je zur Hälfte vom ÖV und vom Fuss- und Veloverkehr übernommen werden», sagt uns der Bericht des Regierungsrates zum Masterplan Hochschulgebiet vom 9. Mai 2014. Und weiter: Für FussgängerInnen «attraktivere Verbindungen entstehen auch zwischen Bahnhof Stadelhofen» und Hochschulgebiet. Und besonders beachtenswert: «Für den Veloverkehr sind verschiedene Lücken zu schliessen und direkte Verbindungen zu realisieren.» Als einer der zentralen Verbindungen ist selbstverständlich die Rämistrasse erwähnt.

Immerhin, bis zur nächsten Budgetdebatte bleiben noch neun Monate Zeit, bis der Tiefbauvorsteher ein neues Projekt ausarbeiten kann, das nicht nur dem Regierungsrat, sondern auch dem Willen dieses Parlamentes entspricht. Wenn das nicht gelingt, wird der Masterplan Hochschule toter Buchstabe bleiben, ganz einfach, weil die Hochschulen einen Anschluss an die moderne Welt nicht mehr gewährleisten können.

Rückfragen:
Markus Knauss, Gemeinderat Grüne 079/642 27 29