Stadträume statt Albträume
Zürich wächst seit Jahren und steht auch in den kommenden Jahren vor einem grossen Wachstumsschub. Als eine der dynamischsten Regionen Europas, aber auch weil die Baudirektion diese Vorgaben macht, kann sich Zürich dieser Entwicklung nicht entziehen. Unabhängig davon, was man von diesem Wachstum halten mag, die Grünen wollen diese Entwicklung nutzen, um die Stadt ökologischer zu machen. Bei dieser Verdichtung erhält aber der öffentliche Raum eine neue, viel grössere Bedeutung.
Zürich wächst seit Jahren und steht auch in den kommenden Jahren vor einem grossen Wachstumsschub. Als eine der dynamischsten Regionen Europas, aber auch weil die Baudirektion diese Vorgaben macht, kann sich Zürich dieser Entwicklung nicht entziehen. Unabhängig davon, was man von diesem Wachstum halten mag, die Grünen wollen diese Entwicklung nutzen, um die Stadt ökologischer zu machen. Bei dieser Verdichtung erhält aber der öffentliche Raum eine neue, viel grössere Bedeutung.
Für die Grünen stehen dabei die Frei- und Grünräume im Vordergrund. Da die Klimaerwärmung Tatsache ist, gilt es deren Folgen mikroklimatisch möglichst gering zu halten. Mehr Bäume, mehr Parkanlagen, mehr Grün- und Freiflächen, mehr Pocket-Parks, mehr versickerungsfähige Böden, mehr Fassadenbegrünungen, insgesamt mehr Grünvolumen sollen die Verdunstung erhöhen, die Sauerstoffproduktion ankurbeln, Staub binden, für mehr Schatten sorgen und dadurch die Temperatur lokal senken und die zunehmende Zahl der Tropennächte verringern. Und es sieht so aus, als ob eine Mehrheit in diesem Rat die Zeichen der Zeit erkannt hat und hier mitzieht. Damit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung der Grünstadt-Initiative wohl gelegt.
Im Verkehr ist es wichtig, dass eine Verlagerung hin zu flächeneffizienten Verkehrsmitteln erfolgt. Weniger Strassen unter kantonaler Hoheit – was stadtverträglichere Spielräume ermöglicht –, in Massen mehr öffentliche Verkehrsmittel, vor allem aber der Umbau der Stadt Zürich hin zu einer Velostadt bei gleichzeitig guten Fusswegen sind die Mittel dazu. Neben einem dichteren Veloroutennetz liegt das Rezept in einer besseren Qualität der Velowege. Wenn das Basisnetz der städtischen Velowege lediglich derart schmürzelig ausgestaltet ist, wie es der politisch Vorstehende aktuell als machbar ansieht, wird es niemals gelingen, den Anteil der Velofahrenden zu verdoppeln. Und mit vier Routen von Velo(schnell)strassen soll Zürich eine Pionierrolle übernehmen, die ihrem eigenen Anspruch endlich gerecht wird. Besondere Bedeutung bei der Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr haben die Entwicklungsgebiete der Stadt Zürich. Ein bisher wenig durchdachtes Erschliessungsnetz beispielsweise beim neuen Zentrumsgebiet Albisrieden/Letzi fordert zwingend eine planerische Nachbearbeitung.
Leider gelingt es uns mit diesem Richtplan noch nicht, auch die grossen Profiteure der Verdichtung an den Wachstumskosten zu beteiligen. Die bürgerlichen Mehrheiten im Kanton blockieren nach wie vor die vom Bund vorgesehene Mehrwertabschöpfung. Deshalb können wir mit diesem Richtplan lediglich einen allgemeinen Grundsatz verankern, diesen immerhin in möglichst verbindlicher Form.
Wegen der deutlichen Verbesserungen bei den Grün- und Freiräumen und der Veloförderung werden die Grünen dem verbesserten Regionalen Richtplan mit Überzeugung zustimmen.