Die GRÜNEN haben kein Verständnis dafür, dass der Regierungsrat allein aus finanziellen Gründen auf eine Erhöhung der Stunden pro Wochenlektion für Lehrpersonen verzichten will. Arbeitszeitstudien belegen den grossen Handlungsbedarf. Eine Erhöhung des Lektionenfaktors wäre das weitaus effektivste und fairste Mittel, der Überbelastung und Überzeit der Lehrpersonen entgegenzuwirken und die Attraktivität des Lehrberufs langfristig sicherzustellen.

Es braucht mehr Stunden für Klassenlehrpersonen

Ebenfalls ernüchternd ist, dass die Arbeitszeitpauschale der Klassenlehrpersonen von heute 100 auf nur 120 Stunden erhöht werden soll. Es ist bekannt, dass der tatsächliche Aufwand für eine Klassenführung viel höher ausfällt. Für die GRÜNEN muss diese Pauschale auf bis zu 200 Stunden erhöht werden, um den effektiven Aufwand abzubilden.

Schulleitungen erhalten mehr Ressourcen ohne vorher Entlastungsmöglichkeiten geprüft zu haben

Die GRÜNEN haben sich in der Vernehmlassung für eine Anpassung der Ressourcen und auch mehr Lohn für die Schulleitungen ausgesprochen. Auch deren Aufgabenbereich ist in den letzten Jahren umfangreicher und anspruchsvoller geworden. Die GRÜNEN haben aber auch gefordert zu prüfen, wie Schulleitungen von administrativen und organisatorischen Aufgaben befreit werden können, bevor deren Ressourcen derart stark erhöht werden.

GRÜNE fordern generalistische Lehrer:innenausbildung

Die GRÜNEN sehen die Erhöhung des minimalen Beschäftigungsumfangs von 35 auf 40 Prozent kritisch. Was wirklich zu einer vereinfachten Einsatzplanung beitragen würde, wäre eine generalistische Lehrer:innenausbildung. Allerdings widersetzt sich die Regierung dem – von der grossen Mehrheit der Kantonsratsfraktionen unterstützten – Postulat 161/2021 «Einsetzbarkeit und berufliche Mobilität der Lehrpersonen verbessern» der GRÜNEN.

Die GRÜNEN werden sich bei der Beratung der regierungsrätlichen Vorschläge für eine deutlich höhere Arbeitszeitpauschale für Klassenlehrpersonen und für die Erhöhung der Stunden pro Wochenlektion für Lehrpersonen einsetzen. Sie sehen Kanton und Gemeinden in der Pflicht, die dafür notwendigen Gelder zu sprechen.