Für die effektive Umsetzung der Gleichstellung von Frau und Mann ist ein bedarfsgerechtes ausserfamiliäres Kinderbetreuungsangebot elementar.

Für die effektive Umsetzung der Gleichstellung von Frau und Mann ist ein bedarfsgerechtes ausserfamiliäres Kinderbetreuungsangebot elementar. Soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf effektiv gelebt werden können, sind erwerbstätige Eltern darauf angewiesen, ihre Kinder gut betreut zu wissen. Sind keine Betreuungsplätze vorhanden, sind es immer noch vorwiegend die Frauen, welche die Kinderbetreuung übernehmen. Obwohl sie bestens ausgebildet sind, werden sie an den Herd gebunden und der Wirtschaft damit qualifizierte Arbeitskräfte entzogen. Zudem ist der Aufenthalt in einer gut geführten Kita für die kognitive, sprachliche und soziale Entwicklung der Kinder äusserst förderlich und hat eine hohe integrative Wirkung.

Die Grünen haben deshalb 2002 eine Initiative eingereicht, die verlangt, dass familienergänzende Betreuung zu einem dauerhaften Auftrag der Stadt wird mit einem bedarfsgerechten und qualitativ guten Angebot an Kinderbetreuung. Erfreulicherweise hat die Zürcher Bevölkerung 2005 klar zugestimmt. Seither sind die Betreuungsplätze vorwiegend mit privaten AnbieterInnen sukzessive ausgebaut worden. Heute hat es eine genügende Anzahl, aber noch deutlich zu wenig subventionierte Plätze. Mit der neuen Verordnung sollen nun endlich alle Eltern, die aufgrund ihrer finanziellen Situation Anspruch auf einen subventionierten Kita-Platz hätten, auch einen bekommen können. Ein Quantensprung, den die Grünen sehr begrüssen und der Vorlage in diesem Sinne zustimmen werden.

Im Vorfeld wurde viel Kritik laut. Es werde zu wenig Geld pro Platz gesprochen, so dass Krippen Qualität abbauen oder gar schliessen müssten. Die Grünen nehmen diese Kritik sehr ernst und werden die Entwicklung eng verfolgen. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten, werden wir uns dafür engagieren, schnell Verbesserungen einzuleiten. Den entsprechenden Bericht, der die nötigen Informationen liefern soll, haben wir bereits angestossen.

Für uns Grüne ist zentral, dass nicht nur genügend (subventionierte) Plätze, sondern diese auch in hoher Qualität für die Kinder und mit guten Arbeitsbedingungen für das Personal angeboten werden. Hier besteht in verschiedenen Kitas Handlungsbedarf: es wird mit zu wenig qualifiziertem Personal, zu tiefen Löhnen und zu vielen PraktikantInnen ohne Zusicherung auf eine anschliessende Lehrstelle gearbeitet. Zusammen mit der SP haben wir deshalb ein Postulat eingereicht, das den Stadtrat auffordert zu prüfen, wie ein Anreizsystem geschaffen werden kann, um die Ausbildung von Fachleuten Betreuung EFZ in Kindertagesstätten zu fördern. Vertretbar sind für uns die Betreuungszeiten von 11,5 Std. pro Tag und 2 Wochen Betriebsferien pro Jahr, entspricht dies doch den realen Bedürfnissen der meisten Eltern. Für diejenigen aber, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten auf zusätzliche Öffnungszeiten angewiesen sind, hat das Sozialdepartement ein passendes Angebot zugesichert. Sollte sich dies nicht bewahrheiten, müsste die Beschränkung der Betreuungszeiten erneut angeschaut werden.